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Akku macht mobil

Ein akkubetriebenes, nur wenige Kilogramm leichtes Schweissgerät ist immer dann das Werkzeug der Wahl, wenn ein Netzanschluss fehlt oder nur schwer zugänglich ist. Ein solches System kann jedoch auch beim Betrieb am Stromnetz oder am Generator deutliche Vorteile bieten – wenn das Gerätekonzept die Akku-Unterstützung clever nutzt. Das Beispiel des Akku-Schweissgeräts AccuPocket von Fronius zeigt, was möglich ist.

 

(re) Keine Steckdose in Reichweite! Das hatte für den Schweisser bisher in der Regel das Schleppen von Kabeltrommeln und/oder grossen Stromgeneratoren zur Folge. Besonders ärgerlich, wenn der ganze Aufwand nur für einige Zentimeter Schweissnaht betrieben werden musste. Dank AccuPocket von Fronius, dem ersten Akku-betriebenen Elektroden-Schweissgerät, das ohne Netzanschluss auskommt, ist es damit jetzt vorbei.

Das System ist so kompakt und leicht, dass es bequem auch über längere Distanzen getragen werden kann. Dank moderner Akku-Technik ist die neue Geräteklasse zudem so leistungsfähig, dass prob­lemlos etwa achtzehn 2,5-mm-Elektroden oder bis zu sechs 3,25-mm-Elektroden mit einer einzigen Akku-Ladung verarbeitet werden können. Zusätzlich bietet der Akku besondere Eigenschaften, die, clever genutzt, Schweisseigenschaften ermöglichen, die sogar die herkömmlicher Geräte ohne Akku übertreffen.

Das neu konzipierte Gerät besitzt Lithium-Ionen-Akkus, die eine hohe Energiedichte, eine lange Lebensdauer und eine niedrige Selbstentladung bieten. Fronius hat sich für Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kathode aus Eisenphosphat entschieden, da diese nicht entflammen und eine hohe (Eigen-)Sicherheit bieten. Diese Akkus liefern zudem sehr hohe Entladeströme und können in wenigen Minuten auf 90 Prozent ihrer Gesamtkapazität geladen werden – Eigenschaften, die gerade für das mobile Schweis­sen vorteilhaft sind.

Damit die für das mobile Schweissen besonders günstigen Eigenschaften der Akkus voll zur Geltung kommen können, müssen Akku und Schweisselektronik perfekt zusammenspielen. Die Fronius-Ingenieure haben daher die Ansteuerelektronik AccuBoost entwickelt. Diese führt gegenüber herkömmlicher Invertertechnik zu spürbaren Verbesserungen bei Zündeigenschaften sowie Lichtbogenstabilität und -dynamik.

Dank der intelligenten Elektronik lassen sich alle Elektrodenarten verschweissen. Als Grundwerkstoffe eignen sich Stahl, hochlegierte Stähle sowie Aluminium. Spezialfunktionen unterstützen den Schweisser. So stellt beispielsweise eine Hotstart-Funktion beim Verschweissen von CEL- und Rutil-Elektroden ein optimiertes Zündverhalten sicher. Für basische Elektroden, die bei niedrigem Schweissstrom zünden, steht eine Softstartfunktion zur Verfügung, die den Schweissstrom bei Schweissbeginn automatisch absenkt und so für einen stabilen Lichtbogen sorgt.

Die Entwickler haben auch an hilfreiche Funktionen für das WIG-Schweissen gedacht: So können Schweisser zum Beispiel mit TAC im selben Arbeitsschritt schweissen und heften.

Netz- und Generatorbetrieb für grösseres Einsatzfeld

Bei der AccuPocket ist der Akku integraler Bestandteil des Schweissgeräts. Dies bietet mehrere Vorteile gegenüber einem Aufbau mit separatem Akku. Offensichtlich ist, dass das Handling bei einem in das Gerät integrierten Akku einfacher ist. Es muss nur ein Gerät angeschafft, transportiert und gewartet werden. Das sonst erforderliche Verbindungskabel zwischen Akku-Pack und Schweissgerät einschliesslich der zugehörigen Anschlussstecker entfällt. Da zudem nur ein Gehäuse und nur eine Schaltung zur Strommessung erforderlich sind, werden weniger Bauteile benötigt. Das bedeutet geringeres Gewicht, niedrigere Investitionskosten, weniger potenzielle Fehlerquellen und damit eine erhöhte Zuverlässigkeit.

Ist der Akku fest eingebaut, ist das Gerät zudem wesentlich robuster gegenüber Stoss und Vibrationen sowie gegenüber Kurzschluss. Ein fest eingebauter Akku kann zwar nur von einer qualifizierten Fachkraft ersetzt werden, in Verbindung mit einer optimal abgestimmten Ladetechnik lassen sich aber extrem kurze Ladezeiten realisieren, was die fehlende schnelle Wechselmöglichkeit durch den Schweisser in den meisten Anwendungsszenarien in den Hintergrund rücken lässt.

Benötigt das vollständige Laden eines leeren Akkus bei anderen derzeit auf den Markt kommenden Geräten mit einem separaten Akku-Pack drei Stunden, geht das bei der AccuPocket innerhalb einer halben Stunde.

Im reinen Akkubetrieb reicht die Kapazität des fortschrittlichen Akkus von 400 Wh für eine 160 cm lange WIG-Schweissnaht (17 min Schweisszeit bei 130 A) oder für 18 Elektroden mit 2,5 mm Durchmesser. Fallen umfangreichere Schweissarbeiten an, lässt sich die AccuPocket über das Ladegerät auch an das Stromnetz oder einen Generator anschliessen und damit sein Einsatzfeld erweitern. Das schnelle Nachladen des Akkus in den Schweisspausen, etwa während des Elektrodenwechsels, sichert auch im Netz- und Generatorbetrieb eine hohe Verfügbarkeit.

Fronius Schweiz AG 8153 Rümlang, Tel. 044 817 99 44 sales.switzerland@fronius.com

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