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Energieeinsparung in allen Betriebsphasen

Mit der Technik «Efficient Hydraulic Forming» (EHF) senkt Schuler den Energieverbrauch hydraulischer Pressenanlagen um bis zu 60 Prozent. Die Firma Imbach & Cie hat die erste Anlage mit EHF in der Schweiz im Einsatz und hat damit durchwegs positive Erfahrungen gemacht.

 

«Verbesserte Energieeffizienz sehr willkommen»

(re) Die grösste Schmiedepresse der Schweiz ist seit knapp einem Jahr bei der Imbach & Cie AG in Nebikon/LU in Betrieb. Die vom weltweit führenden Pressenbauer Schuler gelieferte Anlage besitzt eine Presskraft von 30 000 kN und kann Werkstücke bis 4 t Masse, 2,50 m Höhe oder 1,40 mm Durchmesser hocheffizient zu Wellen, Ringrohteilen, Scheiben und anderen Bauteilen formen – und dies mit bis zu 40 Hüben pro Minute. Während sich die Presskraft und damit auch die Ausbringleistung im Vergleich zur bisher eingesetzten Anlage vervielfachten, blieb der Stromverbrauch dank der neuen, von Schuler für hydraulische Pressen entwickelten Technik «Efficient Hydraulic Forming» (EHF) in etwa gleich hoch.

Geräuschbelastung reduziert

Die innovative Antriebsvariante soll im Vergleich zu herkömmlichen Systemen bis zu 60 Prozent an Energie einsparen. Nach Angaben des Pressenbauers, der in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen feiert, bietet EHF eine Energieeinsparung und Optimierung in allen Betriebsphasen – und dies ganz automatisch, ohne dass ein Eingreifen des Bedieners erforderlich wäre. Die Technik ist modular aufgebaut und auch für bestehende Anlagen nachrüstbar.

Die integrierte Stand-by-Funktion sorgt dafür, dass sich die nicht benötigten Hauptantriebe automatisch abschalten, sobald beim Umformprozess keine Energie benötigt wird. «Dafür haben wir ein patentiertes Anlaufsystem entwickelt, mit dem wir die übliche Anlaufcharakteristik von Antrieben umgehen und somit selbst kürzeste Pausen ohne Zeitverlust nutzen können», erklärt Schuler-Geschäftsführer Martin Habert. «Dadurch verringert sich nicht nur der Energiebedarf, sondern auch die Geräuschbelastung.»

Diese beiden Vorteile bietet auch die Drehzahlregelung der Nebenantriebe. Je nach Zustand der Anlage erfolgt die Versorgung der Nebenfunktionen azyklisch; üblicherweise laufen die Aggregate aber mit konstanter Drehzahl. Das Resultat: häufiger Leerlauf sowie eine unnötige Energiebelastung.

Bei der EHF-Technik setzt Schuler nun einen intelligenten, drehzahlgeregelten Antrieb ein, der die Nebenfunktionen genau dann mit Energie versorgt, wenn diese auch benötigt wird. Auf diese Weise werden die Leerlaufverluste effizient minimiert.

Dank der Wirkungsgrad-optimierten, modularen Hydraulik und der Energierückspeisung erfordert die EHF-Technik darüber hinaus eine geringere Kühlleistung. Die Regelventile im Hauptkreis wurden eliminiert und deren Funktion wurde von Servopumpen übernommen. Die Anzahl der Komponenten in den Hauptkreisen hat Schuler unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen auf ein Minimum reduziert.

Die im System gespeicherte Energie bleibt nicht ungenutzt, sondern wird dem Produktionsprozess wieder zugeführt: Die Lageenergie des Stössels im Eilsenken sowie die in der Ölkompression gespeicherte Energie beim Entlasten werden rückgespeist, indem das abflies­sende Öl Aggregate antreibt, die mithilfe der Elektromotoren Strom generieren können.

Imbach & Cie AG 6244 Nebikon, Tel. 062 748 44 44 imbach@imbach.com

Schuler AG DE-73033 Göppingen, Tel. +49 7161 66 0 info@schulergroup.com

Euroblech, Halle 27 Stand D40