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Neue Impulse für die Composites-Branche

Neue Impulse für die Composites-Branche

Nachdem Composites im Automobilbau inzwischen erfolgreich in grössere Serienprodukte einflies­sen, gilt es jetzt, die in anderen Branchen brachliegenden Potenziale für den Einsatz von Composites zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten. Um die Hersteller von Composites und die Maschinenindustrie näher zusammenzubringen, wird CC Schweiz im Herbst gemeinsam mit Swissmem ein Symposium zum Thema «Composites im Maschinenbau» organisieren. Ein ähnlicher Anlass zum Thema «Composites in der Medizinaltechnik» ist ebenfalls noch für dieses Jahr geplant.

Gute Neuigkeiten gibt es auch von Seiten des KTI, wo einige neue Möglichkeiten zur Förderung von Projekten geschaffen wurden. Besonders hervorzuheben ist dabei die Option, neu auch ausländische Forschungspartner an KTI-Projekten beteiligen zu können.

Wenn Sie Ideen haben, welche nur noch auf die richtigen Partner oder die richtige Anwendung für die Umsetzung warten, zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir unterstützen Sie gerne, um Ihre Idee zu konkretisieren, die richtigen Projektpartner zu finden und die idealen Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.

Carbon Composites Schweiz fördert den Nachwuchs

Der Fachkräftemangel ist insbesondere bei boomenden Industrie­branchen wie den Herstellern von Carbon Composites ein wichtiges Thema. Sie sehen sich seit Längerem mit der Herausforderung konfrontiert, in einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt die richtigen Leute zu finden. Der Verein Carbon Composites Schweiz hat verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Lage zu entschärfen.

CC Schweiz will rasch handeln und widmet sich aus diesem Grund verstärkt dem Arbeitsschwerpunkt Aus- und Weiterbildung. In der Arbeitsgruppe «Composites Education» ist der Fachkräftemangel zudem ein zentrales Thema. Diskutiert werden vor allem konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Ausbildungssituation. Weiter werden Programme und Angebote erarbeitet, welche potenzielle spätere Mitarbeitende mit den Firmen in Kontakt bringen.

Einjähriges Praktikum für Maturanden

So bietet etwa die Fachhochschule Nordwestschweiz ein einjähriges Praktikum für Maturandinnen und Maturanden an, das berufspraktische und berufstheoretische Kenntnisse vermittelt.

Das Trainee-Programm des Gesamtverbunds CCeV für Studierende von Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum bietet die Möglichkeit, sich gezielt mit den Potenzialen von Faserverbundwerkstoffen vertraut zu machen.

Und damit auch der Wettbewerb unter den zukünftigen Fachkräften nicht zu kurz kommt, schreibt der Verband jedes Jahr den CCeV-Studienpreis aus. Den Mitwirkenden winken nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch ein Geldpreis über 1000 Euro. Und Geld ist bei manch Studierenden bekanntlich so knapp wie Fachkräfte für die Branche.

www.cc-schweiz.ch/leistungsspektrum/weiterbildung

Innovative Smart Materials Networking Conference

(2. Oktober, Lausanne): die Plattform für den Austausch mit Firmen, Universitäten und Forschungsinstituten aus der Schweiz und Schweden.www.swii.org/index.php/events/materials-event

Composites Europe

(7. bis 9. Oktober, DE-Düsseldorf): europäische Fachmesse für Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen.

http://www.composites-europe.com

4. IfW-Tagung: Bearbeitung von Verbundwerkstoffen

(21. Oktober, DE-Stuttgart): spanende Bearbeitung von Verbundwerkstoffen.

www.ipa.fraunhofer.de/veranstaltungen.38.0.html

4. Fachtagung Carbon Composites

(18. und 19. November, DE-Augsburg): Wissens- und Austauschplattform rund um den industriellen Einsatz von CFK.

www.fachtagung-carboncomposites.de

Symposium «Composites im Maschinenbau»

(27. November, Zürich): Die Compositeshersteller treffen die Maschinenindustrie; mögliche Anwendungen, Potenziale und Lösungen.

www.cc-schweiz.ch/aktuelles/

veranstaltungsliste

*Weitere Termine und Anmeldung:

www.cc-schweiz.ch/aktuelles/

veranstaltungsliste

ICIMSI: Europäische Forschungsperle im Tessin

Ceramic Matrix Composites (CMC) bilden innerhalb der hochwertigen Verbundwerkstoffe eine besondere Anwendungsklasse, die für die Zukunft ein grosses Potenzial verspricht. Ganz vorne mit dabei bei der Entwicklung und Erforschung der CMC ist das Tessiner Institut lCIMSI, das zur Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in der Südschweiz (Supsi) gehört.

Eine schnell wachsende Hochschule

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Kunst ist schnell gewachsen. Innert zehn Jahren hat sich die Zahl der Studierenden von 1500 auf heute über 4000 fast verdreifacht. Eine beachtliche Zahl findet Alberto Ortona, der seit September 2006 eine Professur an der Hochschule innehält und seinen eigenen Bereich leitet, das «hybrid materials laboratory», das sich auf die Entwicklung komplexer polymerer Verbundwerkstoffe spezialisiert hat. Das Labor selbst gehört zum ICIMSI-Institute, wo die angehenden Ingenieure in Mechanik ausgebildet werden.

Die Gründe für die rasante Entwicklung der Hochschule sieht Ortona vor allem im ausgeprägten Willen, möglichst viele der verfügbaren Mittel in die Forschung zu investieren. Auch habe die Hochschule von Anfang an grossen Wert auf einen regen Austausch mit der Industrie gelegt, was sich auszahlt.

«Je intensiver wir uns mit der Industrie austauschen und gemeinsame Projekte realisieren, desto erfolgreicher entwickeln wir uns selbst», erklärt Alberto Ortona. Schwerpunktmässig beschäftigt er sich heute hauptsächlich mit keramischen Verbundwerkstoffen, einem hochinteressanten Teilbereich innerhalb der Hightech-Verbundwerkstoffe, dem ein besonders dynamisches Wachstumspotenzial attestiert wird.

«Keramische Verbundwerkstoffe und glasfaserverstärkte keramische Verbundwerkstoffe, zum Beispiel non-oxide Ceramic Matrix Composites CMC oder keramische Schaumstoffe, haben ihr Potenzial vor allem dort, wo hohe Einsatztemperaturen mit starker mechanischer Belastung und fallweise auch oxidierenden Umgebungsbedingungen verbunden sind», erklärt Ortona. Zur Anwendung kommen diese Materialien vorwiegend in der Raumfahrtindustrie, aber auch immer häufiger in der Automobilindustrie sowie im Transport- und Energiesektor.

Wie vielversprechend das Spektrum der keramischen Verbundwerkstoffe ist, zeigt sich an den namhaften internationalen Forschungsprojekten, an denen das Institut von Ortona inzwischen beteiligt ist. Unter anderem arbeitet sein Institut an der europäischen Forschungsplattform EuMAT mit, wo eifrig über neue Herstellungsprozesse, Materialien sowie die Optimierung von Kostenstrukturen und Energieverbrauch geforscht wird.

Ein weiteres Feld, von dem sich Alberto Ortona viel verspricht, ist die 3D-Druck-Technik. «Für uns bedeutet die 3D-Printing-Technik eine wahre Revolution», sagt Ortona. «Zusammen mit dem Tessiner Unternehmen Engicer, das sich auf die 3D-Druck-Technik spezialisiert hat, ist es uns heute möglich, Komponenten aus porösen Strukturen zu zeichnen, virtuell auszuprobieren und zu optimieren.» Dadurch lassen sich in der Industrie enorme Kosten sparen, weil es möglich ist, Komponenten auf ihre Eigenschaften zu überprüfen, noch bevor sie produziert sind.

www.supsi.ch/icimsi_en/