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Studer-Entwicklung erhält Prodex-Award

Nach 2012 gewinnt Studer auch 2014 den Prodex-Award. Der Industriepreis wurde im Rahmen der internationalen Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Werkzeuge und Fertigungsmesstechnik Prodex in Basel verliehen. Die Schweizer Schleifspezialisten überzeugten die Jury mit ihrer neuartigen elektroerosiven Abrichttechnik WireDress. Das integrierte Verfahren eröffnet neue Möglichkeiten beim Schleifen mit metallgebundenen Schleifscheiben und senkt die Nebenzeiten deutlich. (Die „Technische Rundschau“ berichtete in Ausgabe 11/2014, S. 38 f., ausführlich über die Entwicklung.)

 

 

 


Metallgebundene Schleifscheiben sind besonders form- und temperaturbeständig und werden beim Bearbeiten schwer zerspanbarer Werkstoffe wie hochlegierten, gehärteten Stählen, Hartmetallen sowie Keramiken eingesetzt. Die Schleifscheiben bestehen aus einer gesinterten metallischen Matrix mit eingebetteten Diamant- oder CBN-Körnern. Sie erzielen besonders hohe Zerspanungsleistungen, weil die Metallbindung die Schleifkörner sehr gut festhält. Den Vorteilen der Metallbindung stehen jedoch auch Nachteile gegenüber. So ist unter anderem das Abrichten dieser Scheiben mit höherem Aufwand verbunden. Teilweise werden zum Abrichten externe Abrichtmaschinen eingesetzt, die aber einen hohen Handling- und Logistikaufwand mit sich bringen.

Mit WireDress bringt Studer nun ein neuartiges, mit dem Prinzip der Drahterosion arbeitendes Abrichtsystem auf den Markt, das in die Schleifmaschine und deren Steuerung vollständig integriert ist. Somit muss die Schleifscheibe zum Abrichten nie demontiert werden. Durch den Kornfreistand ist die Scheibe sehr schnittig.

Das Abrichtgerät ist vom Prinzip her eine kleine Drahterodiermaschine, wobei kein eigenes Dielektrikum erforderlich ist, da das beim Schleifen eingesetzte Schleiföl diese Funktion erfüllt. Es gibt keinen mechanischen Kontakt zwischen dem Draht als Abrichtwerkzeug, dem Korn bzw. der Bindung sowie keine Veränderungen am Schleifkorn.

Mit derartig abgerichteten metallgebundenen Schleifscheiben lässt sich die Produktivität gegenüber dem Schleifen mit Kunstharz- oder Keramikbindung fallbezogen um bis zu 30 % steigern. Der Schleifdruck und Scheibenverschleiss sinkt deutlich. Darüber hinaus ermöglicht dieses präzise Abrichtverfahren im Zusammenwirken mit den Leistungsparametern der Metallbindung, wie z.B. die hohe Formbeständigkeit, Werkstücke mit sehr anspruchsvollen Geometrien reproduzierbar herzustellen, was bisher gar nicht oder nicht wirtschaftlich möglich war.

www.studer.com