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Management

Erfolgreiches Jahr für Endress+Hauser

Der Messtechnikspezialist setzt 2012 fast 1,7 Milliarden Euro um und beschäftigt weltweit mehr als 10’000 Mitarbeiter.

Endress+Hauser weist für 2012 wiederum gutes Wachstum aus. Der weltweit tätige Messtechnikspezialist erreichte Bestwerte. Trotz anhaltender Unsicherheit erwartet die Firmengruppe mit Sitz in Reinach/BL auch im laufenden Jahr eine Fortsetzung der positiven Entwicklung.
«2012 war kein leichtes Jahr», sagte Firmenchef Klaus Endress bei der Präsentation der Bilanz. Einzelne Märkte seien im Minus gewesen, viele andere im Plus. «Am Ende haben wir unsere hochgesteckten Ziele nur knapp verfehlt.» Dabei sei «auch ein wenig Glück» im Spiel gewesen. Das Unternehmen sei von Währungsturbulenzen verschont geblieben; die Entwicklung der Wechselkurse habe die Geschäfte sogar leicht unterstützt. Vor allem aber habe Endress+Hauser die Chancen gut genutzt, die sich – allen Risiken zum Trotz – im abgelaufenen Jahr geboten hätten.
Endress+Hauser steigerte den Nettoumsatz um 11 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) hielt, trotz höherer Abschreibungen, mit einem Plus von über 10 Prozent fast Schritt und erreichte 273 Millionen Euro. Bedingt durch die gestiegene Abgabenlast legte das Ergebnis nach Steuern nur um 3 Prozent zu. Mit 183 Millionen Euro markiert es jedoch ebenfalls einen Bestwert.
Entwicklung breit abgestützt – Endress+Hauser verzeichnete über alle Weltregionen Wachstum. Dabei stach die Entwicklung auf dem amerikanischen Markt heraus. In den USA war es für das dritte gute Jahr in Folge. Niedrige Energiepreise würden dort die Reindustrialisierung befeuern. Dagegen habe der Geschäftsverlauf in China enttäuscht. Dies sei nach Jahren der positiven Entwicklung «eine ungewohnte Erfahrung» gewesen.
Die Entwicklung der Firmengruppe sei breit abgestützt über die verschiedenen Kundenbranchen, betonte der stellvertretende CEO Michael Ziesemer. Die höchsten Zuwächse verzeichneten die Bereiche Öl und Gas sowie Kraftwerke und Energie, gefolgt von der chemischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, den Life Sciences sowie der Wasser- und Abwasseraufbereitung. «Die grossen Treiber hinter unserem Wachstum sind Megatrends wie Energie, Ressourcen und Effizienz, Ernährung, Wasser und Demografie.»
Ungeachtet der guten Zahlen, so Klaus Endress, sei das ganze Jahr über Unsicherheit spürbar gewesen. «Wir haben deshalb weniger neue Stellen geschaffen als geplant.» Weltweit 10.066 Menschen waren Ende 2012 bei Endress+Hauser beschäftigt – 652 mehr als vor Jahresfrist.
Hohe Investitionen – Mit 127 Millionen Euro erreichten die Investitionen der Firmengruppe eine neue Höchstmarke. Die Summe floss grösstenteils in den Ausbau der Fertigungskapazitäten. Wie Finanzchef Luc Schultheiss ausführte, konnte die Endress+Hauser-Gruppe ihre Finanzkraft weiter stärken. Die Eigenkapitalquote wurde um mehr als 3 Prozentpunkte auf über 73 Prozent gesteigert. Zugleich trug die Firma über 30 Millionen Euro an Bankverbindlichkeiten ab und senkte die Kredite auf unter 10 Millionen Euro. Ihnen stehen flüssige Mittel von 389 Millionen Euro gegenüber. Die Wechselkurse hatten im vergangenen Jahr kaum Einfluss auf das Ergebnis.
Ehrgeizige Ziele für 2013 – Für 2013 hat sich Endress+Hauser wiederum hohe Ziele gesetzt. Der Umsatz soll um 10 Prozent auf nahezu 1,9 Milliarden Euro wachsen. Beim Betriebsergebnis wie auch beim Ergebnis nach Steuern erwartet das Unternehmen einen leichten Rückgang.
Endress+Hauser hat in nur acht Jahren den Umsatz mehr als verdoppelt. «Die Chancen für uns sind gewachsen, aber auch die Risiken», betonte CEO Klaus Endress. Um das Unternehmen für künftige Herausforderungen zu rüsten, wurde der vertriebliche Support auf Gruppenebene neu organisiert.
«Wir erwarten, dass 2013 kein einfaches Jahr wird“, unterstrich Klaus Endress. «Die Probleme, die unsere Welt so unsicher und unbeständig gemacht haben, bestehen weiterhin.» Dies sei mit ein Grund gewesen, den bevorstehenden Wechsel an der Spitze des Unternehmens früh bekanntzugeben. Klaus Endress wird 2014 in den Verwaltungsrat wechseln und dort Klaus Riemenschneider als Präsident ablösen; sein Nachfolger wird Matthias Altendorf, Geschäftsführer des grössten Produktionszentrums der Firmengruppe in Maulburg (DE).
www.endress.com