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Deutsche Werkzeugmaschinen enttäuschen

Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW, zum erwarteten Produktionsrückgang der deutschen Werkzeugmaschinenbranche um 18 Prozent in 2020: «Das hat die Branche, die in den vergangenen Jahren geboomt hat, lange nicht gesehen.»
Bild: VDW

Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie musste 2019 einen herben Dämpfer hinnehmen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verlor die Branche um 21 Prozent. Für 2020 wird ein Produktionsrückgang von 18 Prozent erwartet.

Winfried Schäfer, Geschäftsführer des deutschen Branchenverbandes VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) stellte auf der heutigen Jahrespressekonferenz des Verbandes in DE-Frankfurt fest: «Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen verlief im vergangenen Jahr enttäuschend.» Insgesamt ging der Auftragseingang um 22 Prozent zurück; das Inland notierte 21 Prozent im Minus, das Auslandsgeschäft verlor 22 Prozent.

Wobei beim Umsatz das Jahr 2019 besser verlaufen sei als erwartet, betonte Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW: «Mit einem Rückgang von nur 1 Prozent lag das Produktionsergebnis mit fast 17 Mrd. Euro nahezu auf dem Rekordniveau von 2018.» Tragende Säule war der Inlandsabsatz, der um 16 Prozent gestiegen ist. Dem gegenüber ist der Export um 9 Prozent gesunken. Das ist vor allem auf den Rückgang der Lieferungen nach Asien um 11 Prozent (davon China: -13 Prozent) und nach Amerika um 16 Prozent (davon USA: -15 Prozent)  zurückzuführen. Europa, die größte Absatzregion, die mehr als die Hälfte der deutschen Exporte aufnimmt, hat sich mit minus 5 Prozent noch vergleichsweise gut gehalten, so Prokop weiter. 

Für 2020 erwartet der VDW einen Produktionsrückgang von 18 Prozent. «Das hat die Branche, die in den vergangenen Jahren geboomt hat, lange nicht gesehen», sagte Heinz-Jürgen Prokop.«Wir rechnen nicht damit, dass es schnell wieder aufwärtsgeht», ergänzte Winfried Schäfer. Vielmehr sieht er erst im Verlauf des Jahres eine gewisse Bodenbildung beim Auftragseingang, die voraussichtlich jedoch nicht für einen Umschwung reichen wird. Demnach werde sich die Produktion nur langsam erholen.