chevron_left
chevron_right

Saubere Luft beim Schweissen und Schleifen

Müssen sehr grosse Bauteile aus Metall bearbeitet werden, stellt sich die Frage, wie Mitarbeiter und Anlagen optimal vor austretenden Emissionen wie Staub und Rauch geschützt werden können. Diese Frage stellte sich auch bei der Emil Gisler AG, als ein Teil ihrer Produktionshallen modernisiert werden sollte.

(bf) Die Emil Gisler AG stellt in Seedorf komplexe Maschinen und Anlagen für die Aufbereitung von Bauschutt und Gestein aller Art her. Zum Kundenkreis zählen Bau, Sand- und Kiesfirmen, Steinbrüche, aber auch Unternehmen aus dem Tunnel- und Kohleabbau. In den Hallen fertigen rund 140 Mitarbeiter bis zu 15 Tonnen schwere Bauteile. Bei diesen Arbeitsprozessen werden teilweise grosse Mengen an Staub und Rauch freigesetzt, die zahlreiche Probleme im Produktionsalltag verursachen.Die Mitarbeiter in den Hallen waren beispielsweise Partikeln in der Luft ausgesetzt, die auf Dauer gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder sogar Lungenprobleme hervorrufen können.
Doch das Unternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, den Arbeitsschutz kontinuierlich weiter zu verbessern. «Oberste Priorität hat für uns ein optimaler Schutz für unsere Mitarbeiter, gefolgt von höchster Produktqualität. Hierfür bilden saubere Arbeitsbedingungen die Grundvoraussetzung», erklärt Bruno Arnold, Leiter Marketing und Verkauf. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen ist: Die Schadstoffe in der Luft stören den Produktionsprozess. Denn Staub und Rauche legen sich wie ein schmieriger Film auf Maschinen und Böden. Maschinenteile wie Schweissgeräte verdrecken und können auf Dauer funktionsunfähig werden – eine nicht unerhebliche Gefahr für die Betriebssicherheit. «Bevor die neuen stationären Absauganlagen die Luft reinigten, war die Infrastruktur in den Hallen stark verunreinigt», beschreibt Bruno Arnold die Ausgangssituation. «Technische Ausfälle von Maschinen und Geräten wie Elektromotoren, die in der Regel teure Reparaturkosten nach sich ziehen, waren die Folge.»
Dies wollte der Erfinder der weltweit ersten raupenmobilen Steinbrechanlage und Hersteller der grössten raupenmobilen Kombianlage ändern. Die Geräte des vor fast 40 Jahren gegründeten Traditionsunternehmens müssen auch unter extremen Bedingungen einwandfrei funktionieren. Dessen Gipo-Anlagen (Gipo AG ist eine Tochterfirma der Emil Gisler AG), versahen ihren Dienst bereits bei minus 50 Grad in Sibirien oder bei plus 50 Grad in der arabischen Wüste. Die Maschinen sind international mit zum Teil über 40 000 Betriebsstunden im Einsatz. «Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind uns äusserst wichtig. Daher wollten wir auch keine Abstriche machen, als es darum ging, den Arbeitsschutz auf eine neue Grundlage zu stellen.»
Dabei war es kein Zufall, dass die Wahl auf das Lüftungskonzept von Teka fiel. Basis der jüngsten Zusammenarbeit war die erfolgreiche Erstinstallation einer stationären Absauganlage im Jahr 2010. Die Zielvorgaben: Mitarbeiterschutz und Arbeitsatmosphäre sollten verbessert, Maschinen sauber gehalten und die Richtwerte der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva) eingehalten werden. Der Erfolg gab dem Unternehmen recht: Nach Installation der Filteranlage «Airtech P18» blieb die Staub- und Rauchkonzentration in der Hallenluft weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten. «Das von Teka und der LWB Weldtech vorgestellte Lüftungskonzept hat uns überzeugt. Auch beim Service – angefangen bei der Beratung über den technischen Support bis hin zur Montage – hat alles gepasst», fasst Bruno Arnold zusammen.
Der Realisierung des jüngsten Projekts ging ebenfalls ein fundierter Planungsprozess – mit dem Partner LWB Weldtech unter der Projektleitung von Markus Vonlanthen – voraus. «Unser Anspruch ist es, für jeden Kunden eine passgenaue Lösung zu entwickeln. Dabei legen wir Wert auf eine ausführliche persönliche Beratung», erläutert Teka-Geschäftsführer Erwin Telöken. Bei einer gemeinsamen Begehung der Hallen standen die räumlichen Gegebenheiten wie die Hallengrösse und die Anordnung von Fenstern und Hallentoren auf dem Prüfstand. Letztere hat wesentlichen Einfluss auf die Luftströmung, die die schadstoffhaltige Luft zu den Absauganlagen leitet. Auch Faktoren wie die Arbeitsintensität und verwendete Materialien flossen in die Überlegungen ein. In mehreren Sitzungen erarbeitete ein Spezialistenteam gemeinsam mit dem Kunden mehrere Lösungsansätze zur Luftreinhaltung.

Stationäre Absaug- und Filteranlagen
Eine Möglichkeit: das sogenannte Push-Pull-System, bei dem die schadstoffhaltige Luft über zwei einander gegenüberliegende Rohrleitungen abgesaugt und anschliessend gereinigt in die Halle zurückgeleitet wird. Diese hatten die Planer jedoch verworfen. Die Gründe lagen in der enormen Grösse der Hallen und der räumlichen Anordnung von Maschinen und Bauteilen, die die für den Reinigungsprozess erforderliche Luftströmung behindert hätten. Ausserdem sollte auf lange Rohrleitungen verzichtet werden. So werden Transportwege inklusive Kranbahnen nicht blockiert und der Anwender kann die Anlagen bei Bedarf an einer anderen Stelle platzieren.
Das realisierte Konzept umfasst eine raumlufttechnische Lösung mit stationären Absaug- und Filteranlagen vom Typ Airtech und Filtercube, die überwiegend in Industriebetrieben zum Einsatz kommen, in denen eine starke Staub- und Rauchentwicklung vorherrscht. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hat mit einem Zertifikat bescheinigt, dass sie den geltenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen entsprechen. Dieses belegt, dass die Anlagen nicht nur den Normen des Deutschen Instituts für Normung (DIN), sondern auch den internationalen technischen Regeln gemäss International Organization für Standardization (ISO) und den Europäischen Normen (EN) gerecht werden.
Die Filtersysteme reinigen die Schadstoffe aus der Luft. Anschliessend blasen Weitwurfdüsen die gereinigte Luft unterhalb der Hallendecke aus. Die dort befindliche Warmluftschicht wird bis zu
40 Meter weit in den Arbeitsraum geleitet. Da die Anlage mit einem Zwei-Wege-Verteiler ausgestattet ist, kann die gefilterte Abluft im Sommer nach draussen und im Winter in die Halle zurückgeleitet werden.
Schadstoffe gelangen in keinem Fall nach draussen, was der Umwelt zugute kommt. Ausserdem lassen sich auf diese Weise Energie und Heizkosten sparen. Das Fazit von Kundenseite: «Mit dieser Lösung tragen wir modernen arbeitsschutzrechtlichen Regelungen Rechnung. Die Absauganlagen haben für spürbar bessere Luft in der Halle gesorgt. Darüber hinaus können wir den Energieverbrauch senken. Das schont die Umwelt und spart Geld», sagt Bruno Arnold. Eine gute Ausgangsbasis für weitere gemeinsame Projekte.

Emil Gisler AG
www.gipo.ch

TEKA GmbH
www.teka.eu

LWB WeldTech AG
www.lwbweldtech.ch