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Exporte treiben Wachstum in der europäischen Werkzeugmaschinenindustrie

Eine weitere globale Konjunkturabschwächung könnte den positiven Trend beeinträchtigen.

Der Wirtschaftsausschuss von CECIMO bestätigte auf der Generalversammlung in Izmir am 24. November 2012:

  • Die Werkzeugmaschinenproduktion dürfte 2012 ein Volumen von 22 Milliarden Euro erreichen. Das entspricht einem Zuwachs von über 6% gegenüber dem Vorjahr.

 

  • Die schwache europäische Binnennachfrage wird durch eine hohe Exportleistung kompensiert. Das zukünftige Wachstum wird von den Exportaufträgen abhängen, in den letzten Quartalen war der Auftragseingang jedoch schwach.
  • Die Industriepolitik der EU identifiziert fortschrittliche Fertigungstechnologien als Prioritätsbereich: Den ambitionierten Plänen müssen nun Taten folgen.


Die europäischen Werkzeugmaschinenhersteller verzeichneten 2011 ein kräftiges Produktionswachstum auf 20,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung um über ein Viertel gegenüber 2010. Auch im ersten Quartal 2012 legten die Auftragseingänge für europäische Werkzeugmaschinen weiter zu. Trotz einer Abschwächung in den darauffolgenden Quartalen könne die WM-Industrie dank hoher Auftragsbestände für 2012 mit einem Produktionswachstum von über 6 % rechnen.

Der geringe Werkzeugmaschinenabsatz in Europa spiegelt die Zurückhaltung europäischer Unternehmen und das niedrige Produktionsniveau, vor allem in Südeuropa, wider. Dazu komme eine zunehmende Skepsis in vielen Unternehmen, sodass gemäss Schätzungen der Absatz in Europa 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 77 Millionen Euro zurückgehen dürfte.

Die Exporte der CECIMO-Unternehmen beliefen sich 2011 auf 16,7 Milliarden Euro und erreichten damit fast den Rekord von 2008. Die Erwartung einer stabilen Produktion für 2012 beruhe auf einem soliden Exportwachstum. Die erfolgreiche Exportleistung bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Werkzeugmaschinen. «Aufgrund der schwachen Binnenmärkte beruhen die kurzfristigen Wachstumsaussichten der europäischen Werkzeugmaschinenindustrie auf einem hohen Auftragseingang von ausserhalb Europas und einer hohen Nachfrage aus Asien sowie Nord- und Südamerika», erklärt CECIMO-Präsident Martin Kapp.
Angesichts der bereits schwachen Nachfrage in Europa könnte eine weitere Verschlechterung der weltweiten Konjunkturbedingungen das Exportvolumen und die Wachstumsaussichten für die Werkzeugmaschinenproduktion gefährden.

Als Rektion seien proaktive Massnahmen der Regierungen erforderlich, um das Wachstum im Fertigungssektor zu fördern. Dabei müsse die Handelspolitik der EU eine entscheidende Rolle spielen. Die CECIMO-Exporte in Länder asserhalb Europas machten 2011 fast 50 % der Gesamtexporte aus, Tendenz steigend. Damit diese Dynamik erhalten bleibe, sei ein freier und fairer Handel vonnöten. Die Verzögerungen beim Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Indien hätten Wettbewerbsnachteile für europäische Werkzeugmaschinenhersteller zur Folge, da Staaten wie Korea und Japan bereits Abkommen mit Indien unterzeichnet haben, CECIMO erwarte darum, «dass die EU alles tun wird, um das Abkommen mit Indien möglichst bald zum Abschluss zu bringen.»
www.cecimo.eu