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Effizientes Toolmanagement als Kostenkiller

Wohin geht die Entwicklung bei den Präzisionswerkzeugen? In unserer Trendumfrage verraten Entscheider von Herstellerfirmen und Handelsunternehmen, mit welchen Fragen und Problemen die Kunden derzeit auf sie zukommen, welche Lösungen sie anzubieten haben und welche Entwicklungstrends sie sehen.

Die Trendumfrage der «Technischen Rundschau» unter Anbietern von Präzisionswerkzeugen (Seite 18/19, Unternehmen alphabetisch geordnet) zeigt, dass die gegenwärtig angespannte wirtschaftliche Lage die Anwender und damit auch die Anbieter von Zerspanwerkzeugen und Spannzeugen stark beeinflusst. Der Wettbewerbs- und Kostendruck ist weiterhin hoch, und die Unternehmen sehen sich gezwungen, immer produktiver und effizienter zu fertigen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Werkzeuge sowie der Beratungsbedarf, weil in zunehmendem Masse schwierig zu bearbeitende Materialien wie Superlegierungen oder CFK und GFK eingesetzt werden.
Dieser Spagat erfordert einerseits stetige Weiterentwicklungen und Verbesserungen auf Seiten des Werkzeugs durch neue Substrate, Geometrien oder Beschichtungen, um dessen Leistung, Standzeit, Zuverlässigkeit und Prozesssicherheit zu steigern, andererseits aber auch möglichst wirtschaftliche Lösungen für dessen Beschaffung, Lagerung und Aufbereitung. Ein effizientes Toolmanagement spielt daher eine immer wichtigere Rolle, ebenso wie eine optimierte Lieferfähigkeit seitens der Hersteller und Handelsunternehmen.
Zum Bearbeiten anspruchsvoller Werkstoffe haben die Lieferanten spezielle Werkzeuge im Programm und stellen Fachpersonal bereit, das die Kunden bei deren Einsatz beraten kann. Die Werkzeugwahl wird auch durch den Trend zur Komplettbearbeitung beeinflusst: Sonder- und Kombiwerkzeuge sind gefragt.
Grössere Entwicklungsschritte erwarten die Anbieter unter anderem bei Keramik-Schneidstoffen, Vollhartmetall-Werkzeugen sowie beim Hochvorschubfräsen, wo bei geringer Zustellung, hohem Vorschub und niedrigen Zerspankräften grosse Spanvolumina abgetragen werden können. Fortschritte soll es auch im Bereich Kühlung geben, dessen Bedeutung zunimmt. Gezielte Kühlmittelzufuhr, Innenkühlung, kryogene Kühlung mittels Flüssigstickstoff sind hier die Stichworte.

Fortschritte auch beim Kühlen
Immer mehr ins Blickfeld gerät auch in der spanenden Bearbeitung der Energieverbrauch. Daher suchen die Hersteller nach Möglichkeiten, die bewegten Massen und die Leistungsaufnahme bei Zerspanwerkzeugen und Spannzeugen zu reduzieren.
Beim Werkzeugspannen wachsen die Ansprüche der Anwender hinsichtlich der Genauigkeit des Rundlaufs, aber auch, was eine einfache Bedienung angeht. Grössere Haltekräfte und damit eine höhere Sicherheit gehören zu den Stärken beispielsweise der Hydrodehnspanntechnik, die neue Möglichkeiten zu günstigen Kosten bieten soll. Die Hydrodehnspanntechnik soll, neben anderen Faktoren, aufgrund ihrer einfachen Handhabung auch die Werkzeugwechselsysteme der Zukunft positiv beeinflussen: So werden Werkzeuge künftig ohne Halter im Magazin abgelegt, um eine grössere Anzahl davon auf engerem Raum unterbringen zu können. •
- Bernhard Reichenbach