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Alles aus einer Hand

Die Haimer GmbH sieht sich als europäischer Marktführer für Werkzeugspanntechnik. Anlässlich einer Open-House-Veranstaltungen gewährte das Unternehmen einen Blick hinter die Kulissen und vor allem in ihr Anwendungszentrum. Dort überzeugte die Kombination von Schrumpffutter, Auswuchtsystem und den Haimer-eigenen Fräswerkzeugen.

 

(pi) Die deutsche Haimer GmbH hat sich in den letzten Jahren konsequent zum Komplettanbieter rund um Spann-, Schrumpf- und Auswuchttechnik weiterentwickelt, der auch modernste Vollhartmetallwerkzeuge selbst entwickelt und produziert. Zum ersten Mal öffnete das mittelständische Familienunternehmen Ende April seine Tore und lud Kunden sowie Interessenten zum Open House ein. Mehr als 1000 Fachbesucher aus 28 Ländern nutzten das Angebot.

Auf besonders grosses Interesse stiess dabei das neue, 600 m2 grosse Anwendungszentrum, das vor allem für Zerspanungsversuche zur Verfügung steht. Sein Schwerpunkt liegt auf der richtigen Auswahl des Fräswerkzeugs und Werkzeugspannmittels in Verbindung mit der passenden Frässtrategie. Denn Haimer bietet als – nach eigenen Angaben – europäischer Marktführer für Werkzeugspanntechnik und Weltmarktführer für Schrumpf- und Auswuchttechnik seit drei Jahren auch ein eigenes Fräserprogramm an. Dazu wurde in den letzten Jahren ein zweistelliger Millionen-Euro-Betrag in eine eigene, hochmoderne Werkzeugschleiferei investiert, um anspruchsvolle Kunden schnellstens mit Standardwerkzeugen aus Vollhartmetall versorgen zu können.

Ein Beispiel dafür sind die besser als 1 gmm feingewuchteten und kleiner 5 µm genau geschliffenen «PowerMill»-Schaftfräser. Sie sorgen in Kombination mit Haimer-Aufnahmen für eine optimale Rundlaufgenauigkeit des Gesamtsystems. Denn als Faustregel gilt: Bereits mit 10 µm schlechterem Rundlauf sinkt die Werkzeugstandzeit um 50 Prozent.

Bei den PowerMill-Fräsern verzichtet man bewusst auf Weldonschäfte, da sie nur mangelhafte Rundlaufeigenschaften aufweisen. Stattdessen werden sie in den Haimer-eigenen «SafeLock»-Schrumpffuttern aufgenommen. Durch die symmetrischen SafeLock-Nuten im Schaft können die Werkzeuge ohne Bedenken und Nachteile in normalen Standardaufnahmen wie Schrumpf- oder Spannzangenfutter gespannt werden.

Aufgrund der Rundlaufvorteile und den daraus resultierenden optimierten Fräsergebnissen steigen mehr und mehr Kunden von Weldon auf SafeLock um, wie beispielsweise die MTU Aero Engines in München. Hans Drahtmüller, Linienleiter Fertigung Statorteile bei der MTU, sagt dazu: «Durch den schlechteren Rundlauf mit Weldon konnte die Standzeit nicht voll ausgeschöpft werden, was ein frühes Wechseln der Werkzeuge zur Folge hatte.» Die guten Rundlaufeigenschaften bei gleichzeitiger Längeneinstellbarkeit führen dazu, dass sich die Werkzeugstandzeit mit SafeLock mehr als verdoppeln kann.

Das Schrumpffutter setzt sich aber nicht nur bei der Schruppbearbeitung oder Schwerzerspanung durch, sondern auch immer mehr in der HSC-Bearbeitung mit hochspiralisierten Fräswerkzeugen oder beim trochoidalen Fräsen. Bei dieser Zerspanungsart werden Werkzeugeingriffswinkel und Schnittgeschwindigkeit über die gesamte Bearbeitung hinweg durch das CAM-System berechnet und optimiert. Dadurch kann bis zu dreimal schneller und tiefer gefräst werden, auch in harten und schwer zerspanbaren Werkstoffen wie beispielsweise Titan.

Allerdings steigt dabei die Gefahr des Werkzeugauszugs. Denn durch die dynamischen Bewegungen mit grosser Eingriffstiefe über die komplette Schneidenlänge hinweg, entstehen hohe Axialkräfte. Laut Haimer sind die PowerMill-Fräser mit SafeLock-Spannung für diese Herausforderung eine optimale Lösung, da es kein anderes System auf dem Markt gibt, das so eine hohe Rundlaufgenauigkeit in Kombination mit einer maximalen Auszugsicherheit in sich vereint.

Eine weitere Haimer-Domäne ist das Feinwuchten von Werkzeugen. Denn die Vibrationen der nicht feingewuchteten Werkzeuge wirken sich unter Umständen stark auf die Spindellebensdauer der Werkzeugmaschine aus und kann den entscheidenden Unterschied in Sachen Prozesssicherheit und Toleranz ausmachen.

Marco Scheffel, Abteilungsleiter mechanische Bearbeitung bei der Henkel Modellbau GmbH im deutschen Biedenkopf-Breidenstein, kann diese Beobachtung aus eigener Erfahrung bestätigen: «Seitdem wir mit der Auswuchtmaschine ‹Tool Dynamic Comfort› unsere Komplettwerkzeuge feinstwuchten, hat sich bei uns in der Produktion die Spindellebensdauer der Maschinen, auf denen ausschliesslich Bauteile mit allerhöchster Oberflächenanforderung laufen, von durchschnittlich 5000 auf rund 8000 Betriebsstunden erhöht. Ausserdem haben wir dadurch eine höhere Prozesssicherheit in der Zerspanung generiert.»

Haimer auf der AMB Halle 1 Stand C59


Haimer: Dihawag

2504 Biel, Tel. 032 344 60 60

info@dihawag.ch