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Schmolz + Bickenbach Stahlcenter trotzt schwachem Euro

Der Schock sass tief, als Thomas Jordan im Januar verkündete, die Nationalbank werde den Euro-Mindestkurs aufheben. Was bedeutet dieser Entscheid für exportorientierte Schweizer Unternehmen? Wie gehen sie damit um? Die Schmolz + Bickenbach Stahlcenter AG aus dem sankt-gallischen Wil blickt trotz getrübter Konjunkturaussichten mit Optimismus in die Zukunft.

Das Jahr ist noch jung, doch das (Un-)Wort des Jahres scheint bereits geboren zu sein: Frankenschock. Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von Mitte Januar, den Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken nicht mehr zu verteidigen, traf die Schweizer Wirtschaft wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Bei der Schmolz + Bickenbach Stahlcenter AG, von Insidern liebevoll „Schmobi“ genannt, liefen die Drähte heiss. Kein Wunder: Die Kunden des Stahlhandelsunternehmens stammen aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, sind überwiegend exportorientiert und damit in grosser Sorge um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Schmobi ist unter neuer Leitung schwungvoll ins Jahr 2015 gestartet. Das Ostschweizer KMU hat sich mit der Beschaffung und Lagerhaltung von Rohmaterial einen Namen gemacht. Die Kunden schätzen die Just-in-time-Lieferung von qualitativ hochwertigem Material zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch seit dem SNB-Entscheid ist der Aufwand des Unternehmens enorm gestiegen. «Jeder Auftrag will individuell beurteilt, kalkuliert und abgewickelt werden», sagt Geschäftsleiter Peter Breitenmoser. Er betont, Schmobi werde alles daransetzen, damit die Schweizer Kunden international wettbewerbsfähig bleiben. Nach dem Prinzip «agieren statt reagieren» arbeitet das Unternehmen intensiv an Massnahmen, um für jeden Kunden in der gegenwärtigen Situation die bestmögliche Lösung zu finden. 

«Als führendes Stahlhandelsunternehmen wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Währungsvorteile aufgrund tieferer Einstandspreise an unsere Kunden weiterzugeben», sagt Peter Breitenmoser. Er weist aber auch darauf hin, dass sich diese Vorteile zeitverzögert auswirken, denn der Hauptanteil des Lagermaterials wurde vor dem SNB-Entscheid eingekauft. Hinzu kommt, dass ein Grossteil der Wertschöpfung des Unternehmens in Schweizer Franken anfällt. Für Peter Breitenmoser ist deshalb klar: «Wir müssen künftig die Lageraufträge so knapp wie möglich kalkulieren, damit unsere exportorientierten Kunden auf Erfolgskurs bleiben.»
Ein genereller Preisnachlass sei nicht möglich, wohl aber die auftragsspezifische Kalkulation jeder Position zum bestmöglichen Preis – und damit eine marktkonforme Lösung für jeden einzelnen Kunden.

Die Herausforderung ist immens. Doch Schmobi hat viele Trümpfe in der Hand: Flexibilität, eine ausgeprägte Dienstleistungsorientierung und vor allem ein gut eingespieltes Team, in dem jeder und jede mit Herzblut zur Sache geht – was die Kunden immer wieder begeistert.

«Mitenand gohts besser» – mit diesem Motto umschreibt Peter Breitenmoser die künftige Strategie von SCHMOBI und der exportorientierten Schweizer Industrie. «Die Schweizer Wirtschaft», fügt er hinzu, «hat immer wieder bewiesen, dass sie schwierige Situationen meistern kann. Wir von Schmobi sind bereit, um mit Innovationsgeist und einem starken Team positive Zeichen zu setzen.» Wer mit Stahl handelt, lässt sich eben auch von einem starken Franken nicht weich klopfen.

www.schmobi.ch