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Im Team konstruiert sich's einfach schneller

Wenn die Kunden drängen, kann besonders die Konstruktionszeit zum Nadelöhr werden. Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist das Konstruieren im Team. Beim Stanz- und Biegeteilspezialisten Zetka AG hat das «PDM Team Edition»-Modul der CAD/CAM-Software «Visi» diese Zusammenarbeit ermöglicht. Folge: Die Arbeit an komplexen Folgeverbundwerkzeugen und in Summe die Gesamtprojektzeit konnte deutlich reduziert werden.

 

Die Zetka AG & Co. KG aus dem deutschen Füssen hat sich zu einem gefragten Hersteller und Entwicklungspartner von präzisen Stanz- und Stanzbiegeteilen sowie hochwertigen Hybridteilen entwickelt. Aktuell sorgen 160 Mitarbeiter sowie 12 hochmoderne Bruderer-Stanzpressen mit bis zu 500 kN Nennkraft und 27 Bihler-Stanz- und Biegeautomaten dafür, dass jährlich aus etwa 1100 t Stahl- und Buntmetalllegierungen – sowohl Band als auch Draht – viele Millionen Teile und einbaufertige Baugruppen entstehen. Sie finden vorwiegend in der Automotivbranche sowie in der Elektroindustrie, aber auch in der Medizintechnik, der Leistungselektronik und Sensortechnik Verwendung.

 

Die komplexen Produktionsprozesse bei Zetka erfordern extrem leistungsfähige Folgeverbundwerkzeuge mit einer Länge von maximal 1250 mm und bis zu 35 Arbeitsfolgen. Genauso hoch sind auch die Anforderungen an die Stanzbiegewerkzeuge, mit denen auf den Bihler-Automaten produziert wird. 95 Prozent der Werkzeuge, die aktuell laufen, sind Eigenkonstruktionen und werden im eigenen Werkzeugbau gefertigt. Im Werkzeug- und Formenbau steckt auch ein grosser Teil des Know-hows. Jährlich werden – je nach Projektgrösse – zwischen 20 und 40 Werkzeuge konstruiert und gefertigt.

 

Eine wichtige Rolle nimmt daher die CAD/CAM-Lösung ein. Schon 2004 hatte man sich in Füssen entschieden, im Werkzeugbau auf das Produkt Visi von Vero Software umzusteigen. Die Software wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz von der Mecadat AG, DE-Langenbach, vertrieben. Mit weltweit über 30 000 Installationen und zahlreichen Modulen für Konstruktion, Simulation, Produktdatenverwaltung (PDM) und Fertigung ist Visi speziell auf die Anforderungen des Werkzeug- und Formenbaus ausgerichtet. Das System bietet Schnittstellen zu allen wichtigen Datenformaten, die ebenfalls als einzelne Module erhältlich sind.

 

Zurzeit werden bei Zetka die einzelnen Visi-Module an neun Arbeitsplätzen genutzt, zuzüglich der elf Lizenzen von «Visi-Viewer», der auf insgesamt 20 PC in der Fertigung installiert ist. Mit dem Viewer können sich die Mitarbeiter im Werkzeugbau anhand des CAD-Modells sofort ein Bild vom betreffenden Bauteil machen; wichtig auch dann, wenn zum Beispiel in der Konstruktion mal eine Bemassung vergessen wurde. «Dank des Viewers haben wir heute viel weniger Papier», sagt Engelbert Gschwend, der als Prokurist und Leiter Technik/Entwicklung bei Zetka für komplexe Stanz- und Stanzbiegeteile verantwortlich ist.

 

Auch das Modul «Visi-PDM Team Edition» hat viel zur Produktivität, vor allem in der Kon­struktion, beigetragen, wie Engelbert Gschwend erläutert: «Die Team-Edition-Software ist bei uns in der Werkzeugkonstruktion an vier Arbeitsplätzen installiert. Durch das parallele Konstruieren mit Visi Team sind wir auf Anhieb so schnell geworden, dass wir bei einem speziellen Projekt sogar noch weit unterhalb des extrem engen Zeitlimits geblieben sind.»

 

Doch wie bildet man ein Kon­struktionsteam? Chef des jeweiligen Projekts ist der «Master». Dieser legt in der PDM Team Edition ein Projekt an und pflegt die schon vorbereitete Basiskonstruktion ein, in der die Grundstrukturen des Werkzeugs wie Werkzeuggrösse oder Layerbelegung festgelegt sind. «Wenn ich die Streifenfolge mit Visi-Progress theoretisch festgelegt habe und dies von den Projektverantwortlichen abgesegnet ist, aktiviere ich den Teammodus und kann mit der Aufgabenverteilung im Team beginnen», beschreibt Monika Kleinwächter die Aufgabe des Masters. Sie ist Konstrukteurin bei Zetka und arbeitet bereits seit acht Jahren mit Visi. «Stanzbiegewerkzeuge für die Bihler-Maschinen sind dabei besonders gut für die Teamkonstruktion geeignet: Einer macht den Schnitt, damit die richtige Platine herauskommt, und ein anderer arbeitet bereits am Biegewerkzeug.»

 

Um Kollisionen auszuschliessen, sichern sich die eingeladenen Teamkollegen Zugriffsrechte. So können alle Mitglieder der Konstruktionsgruppe die Layerstruktur sowie die Zeichenblattbelegung der Basiskonstruktion einsehen. Das «Master-Workfile» ist dabei die Datei, in der die Daten aller Teambenutzer gesammelt werden. Ist nun ein Konstrukteur so weit, dass er seinen Konstruktionsfortschritt an die anderen Teammitglieder verteilen möchte, wird einfach wieder eingecheckt und so die bearbeiteten 3D-Daten und Zeichenblätter in das Master-Workfile übertragen. Über diesen Änderungsvorgang wird vom System automatisch eine Mitteilung an alle Teambenutzer verschickt. «Das ist im Alltag unglaublich hilfreich», betont Monika Kleinwächter.

 

Visi hat sich bei Zetka in den letzten 13 Jahren bewährt. Dazu trägt auch der Service des Softwarevertriebspartners Mecadat AG bei, was sich jüngst wieder beim Modul PDM Team Edition während der Startphase zeigte. Bereits nach einem knappen Tag Inhouse-Schulung konnte man in Füssen produktiv mit dem Modul arbeiten. Ein wesentlicher Grund für die kurze Einführungszeit war das einfache Bedienkonzept, das von den anderen Visi-Lösungen schon bekannt ist.

 

Nicht umsonst betrachtet Zetka die Visi-Module zusammen mit dem Service von Mecadat als Innovationstreiber für das eigene Unternehmen, wie Engelbert Gschwend betont: «Durch das parallele Konstruieren reduzieren wir die Gesamtprojektdauer um bis zu 25 Prozent. Das wissen die Kunden zu schätzen, weshalb es bei uns in der Werkzeugkonstruktion inzwischen undenkbar ist, dass ein Projekt nicht im Team bearbeitet wird.» Und er sagt weiter: «Seit wir den Teammodus haben, gibt es kein Werkzeug mehr, an dem einer alleine konstruiert. Ohne Visi wären wir aber auch in Dingen wie Geometrien, Toleranzen und Durchlaufzeiten nicht dort, wo wir heute stehen.»(pi)

 

Zetka Stanz- und Biegetechnik AG & Co. KG

DE-87629 Füssen, Tel. +49 8362 91 65-0

mail@zetka.de

 

Mecadat AG: Visi-Series Switzerland GmbH

8750 Glarus, Tel. 055 535 03 15

info@visi-series.ch, mecadat.de