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Die Schweizer Industrie im digitalen Zeitalter

Das diesjährige Swissmem Symposium steht unter dem Motto «Schweizer Industrie im digitalen Zeitalter – Neue Geschäftsmodelle, Datenmonetarisierung & maschinelles Lernen». Die «Technische Rundschau» ist exklusiver Medienpartner der Veranstaltung.Christoph Blättler, Ressortleiter Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik bei Swissmem, der das Symposium federführend organisiert, gibt einen Ausblick auf die Veranstaltung.

Dransformation?

 

Am 23. August 2018 beschäftigen sich um die 150 Industrievertreter im Lake Side in Zürich mit der digitalen Transformation, deren Implikationen und den sich damit eröffnenden Chancen für die Schweizer MEM-Industrie. Das 16. Swissmem Symposium scheint einmal mehr mit dem Thema «Schweizer Industrie im digitalen Zeitalter – Neue Geschäftsmodelle, Datenmonetarisierung & maschinelles Lernen» den Puls der Zeit getroffen zu haben.

Für die tiefgreifende, immer fortschreitendere Integration der Geschäftsprozesse existiert keine Disziplinengrenze. Da ist einerseits die Evolution des Internets von Web 1.0 über Web 2.0 zu Web 3.0 mit seinen Dezentralisierungslösungen und dem Ansatz der Re-Demokratisierung in vielen Bereichen. Fast im Gleichschritt dazu – oder vielleicht sogar als einer der Treiber – der Cyber-Currency-Hefeteig, der im Moment heftig aufgeht. In der industriellen Produktion heisst es parallel dazu «ab die Post» mit Industrie 4.0, maschinellem Lernen und – in ersten Gehversuchen – mit Anwendungen künstlicher Intelligenz.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Entwicklung zumindest in der Schweizer Industrie vom vermuteten Schreckgespenst zu einer wichtigen, zusätzlichen «Live-Line» mit viel Zukunftspotenzial mutiert ist. Damit das Potenzial dieser höchst spannenden Zeit aber auch für die mittlere Zukunft für unseren Werkplatz realisiert werden kann, gilt es einige Aufgaben anzugehen sowie bei der einen oder anderen Rahmenbedingung genau hinzuschauen und Stellung zu beziehen.

Nehmen wir da zum Beispiel den freien Verkehr von nichtpersönlichen Daten. Haben Sie sich schon einmal überlegt, was mit Ihrem Businessplan passiert, wenn all die fein säuberlich gesammelten Produktions- und Maschinendaten für die Wartung auf dem Weg heim ins HQ an einer Landesgrenze abgeblockt werden? Senden Sie dann ihre Service-Ingenieurin mit einem Laufwerk nach? Diesen Aspekt werden verschiedene Redner am Symposium streifen; Dr. Alessandro Curioni, Direktor und Leiter von IBM Research in Rüschlikon, wird aber speziell darauf eingehen. Eng damit verwoben ist die Datensicherheit im Produktionsumfeld oder die «Shop Floor Cyber Security». Auch dazu sollte man wenn möglich vom Technologievorreiter mit langjähriger Erfahrung im konkreten Umfeld profitieren – Ronny Weinig von Siemens.

Eine weitere Herausforderung gilt es bei der normativen Strukturierung des Datenaustausches von Maschine zu Maschine zu meistern. Hierzu wird Dr. Alexander Broos am 23. August ganz konkret den aktuellen Stand einer sehr pragmatischen Initiative des VDW vorstellen. Spannend.

Was kann von all diesen Effizienzsteigerungen der digitalen Transformation – oder eben «Dransformation» – heute praktisch auf den Boden gebracht werden? Ist maschinelles Lernen nur kalter Kaffee im Vergleich zu dem, was wir mit Anwendungen künstlicher Intelligenz im industriellen Produktionsumfeld erwarten können? Es ist wichtig, dass konkret verwirklichte Lösungen breiter bekannt gemacht werden. Speziell Anwendungen, welche Relevanz für KMU haben. Andererseits ist es aber motivierend von Cracks wie Professor Dr. Luca Maria Gambardella vom SUPSI in Lugano, einem der führenden Experten künstlicher Intelligenz in Europa, zu hören, welche möglichen Umsetzungen er denn in unserem Umfeld mit der Anwendung seiner Spezialdisziplin sieht.

Wirklich spannend und relevant. Sie sehen, wo Sie am Donnerstag 23. August 2018 sein müssen. Schade, wenn man es verpasst.

 

swissmem-symposium.ch