chevron_left
chevron_right

«Der alte Planschrank in digitalisierter Form»

Wenn es um professionelle Betriebs- und Lagereinrichtungen auf Topniveau geht, ist die

Lista AG erste Wahl. Das Schweizer Vorzeigeunternehmen produziert mit hoher Fertigungstiefe am Standort Erlen. Wettbewerbsfähig ist man dort unter anderem auch deshalb, weil mit SolidWorks ein durchgängiges CAD-PDM-System im Einsatz ist, das die hohe Variantenvielfalt genauso meistert wie es schnelle Durchlaufzeiten ermöglicht.

Sie gelten gleichermassen als Mercedes und Ferrari unter den Betriebs- und Lagersystemen. Denn die Schubladenschränke, Werkstattwagen und Regalsysteme der Lista AG sind nicht nur langlebig, funktional und besitzen eine hohe Gebrauchstauglichkeit, sie fordern richtiggehend zum Benutzen auf. Es ist ein Genuss, wenn die Schubladen sanft auf ihren Auszügen herausgleiten, den Blick auf die individuell konfigurierbare Inneneinrichtung freigeben, um dann wieder geschmeidig einzuziehen und mit einem feinen Plop einrasten. 

Bevor der Chronist allzu sehr ins Schwärmen gerät, blicken wir auf die nackten Zahlen: Das Produktportfolio der Lista AG umfasst standardisierte und individuell angepasste Schubladenschränke, Werkstattwagen, Lager- und Transportsysteme, Werkbänke sowie komplette Schrank- und Regalsysteme mit 2400 konfigurierbaren Produkten, in 18 Standardfarben und jeder gewünschten Sonderfarbe. Im Werk Erlen beträgt der jährliche Ausstoss rund 300 000 Schubladen, und man verbraucht 8000 t Stahl in Form von Coils für die Blechfertigung. Die Kunden reichen vom kleinen Handwerksbetrieb über Banken, Krankenhäuser und Labors hin zu Formel-1-Rennställen. 

«Wir lösen im Jahr rund 40 000 Aufträge aus, vom kleinen Schubladeninnenteil bis hin zum 100 000-Franken-Invest», sagt Joël Brunschwiler, «und garantieren bei Standardprodukten eine Lieferfrist von vier bis acht Wochen.» Für den Leiter Entwicklung und Qualitätsmanagement bei der Lista AG in Erlen spielt deshalb der Faktor Zeit eine grosse Rolle: «Da können wir es uns nicht leisten, mehr Aufwand als notwendig zu betreiben.» Die in seiner Abteilung tätigen sieben Mitarbeiter kümmern sich um die Weiterentwicklung der Standardprodukte genauso wie sie in enger Zusammenarbeit mit den Kunden sehr spezifische Lösungen erarbeiten. So entstanden beispielsweise in den letzten drei Jahren mit den elektronischen Zugriffslösungen eine neue Reihe von Schliesssystemen, welche bei allen Lista-Produkten eingesetzt werden können.

Die Konstruktion bei Lista in Erlen ist spezialisiert auf die Blechbearbeitung. Nicht umsonst: Denn die Fertigungstiefe bei der Blechbearbeitung beträgt nahezu 100 Prozent. Konstruiert wird seit 2006 durchgängig auf 3D-CAD von SolidWorks. Dazu befinden sich 21 Lizenzen im Haus, sowohl für «SolidWorks Professional» wie auch «SolidWorks Premium». 

Tobias Koch konstruiert seit rund acht Jahren bei der Lista AG und ist ein alter CAD-Haudegen. Erste Berührungen mit SolidWorks hatte er bereits Ende der 1990-er Jahre und ist seither vom System fasziniert: «Ich bin sozusagen ein Anwender der ersten Stunde und habe mich intensiv in das Programm eingearbeitet. Und ich finde es nach wie vor top.» Warum es so ist, fasst er mit wenigen Worten zusammen: «Matchentscheidend war, dass sich SolidWorks von Anfang an auf einem normalen PC betreiben liess. Ebenfalls unschlagbar ist die einfache Skalierbarkeit, also Parametrisierung der Teile. Alles basiert auf nur einer Grundkonstruktion, und daraus lassen sich unzählige Varianten ableiten.»

Für seine Arbeit bei Lista ein unschätzbarer Vorteil, muss er doch von einem Schubladentyp bis zu 400 Varianten ableiten können: «Wir haben Schubladen für winzige Uhrwerksteile, und es gibt Systeme, da kann sich eine ganze Familie verstecken.» Einen weiteren grossen Vorteil erkennt Koch in der einfachen Erstellung von DXF-Files aus dem CAD-Programm. Damit lassen sich beispielsweise Abwicklungen der Blechkonstruktionen generieren, die wiederum als CAM-Programme für die Blechbearbeitungsmaschinen dienen: «Man kann also das Schneidprogramm für die CNC-Stanzen und Laserschneidmaschinen direkt vom CAD ableiten». 

Neben dieser Durchgängigkeit des CAD-Programms bis hin zur Maschine bietet SolidWorks noch weitere Features, die sein Konstrukteursleben deutlich erleichtern. So nützt er sehr gerne das Simulations-Tool, um zu checken, ob geplante Einbausituationen nicht zu Kollisionen führen bis hin zur Berechnung mit der Finite-Elemente-Methode, wenn es um zulässige Tragkräfte von einzelnen Teilen oder kompletten Baugruppen geht. Denn die können bei kundenspezifischen Lösungen durchaus ganze Werkhallen füllen. Die Simulation besitzt noch einen weiteren Charme, wie Joël Brunschwiler sagt: «Der Sicherheitsaspekt ist eine Sache. Aber wenn wir durch eine genaue Berechnung nur ein paar 100 Gramm Materialkosten sparen können, bringt uns das bei 300 000 Schubladen jährlich einen nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Effekt.»

Ebenfalls angetan ist Tobias Koch von den sehr hoch auflösenden Renderings, die SolidWorks mittlerweile realisiert. Sie stehen einerseits für die frühe Marktbearbeitung neuer Produkte zur Verfügung, andererseits lassen sich damit in Kombination mit dem leistungsfähigen CAD «sehr einfach Sicherheits- und Montageanleitungen umsetzen».

In dieses Rundherum-Wohlfühl-Paket gehört auch, dass man bei Lista mit dem Support des betreuenden Systemhauses Solid Solutions AG mehr als zufrieden ist. Dabei wird die Nähe zur Solid-Solutions-Niederlassung Arbon genauso gelobt wie der direkte Draht in die Zentrale nach Zürich. «Ich kenne die Leute dort teilweise seit 20 Jahren», sagt Tobias Koch, «und bin immer sehr gut und lösungsorientiert beraten worden.» 

Kehren wir wieder zurück nach Erlen. Erhöhte die Verwendung von SolidWorks 3D-CAD bereits die Schlagzahl in der Konstruktion, bringt der Einsatz von SolidWorks «PDM Professional» seit 2011 richtig Schwung in den Workflow. Das Product-Data-Management-System automatisiert einerseits Abläufe, andererseits gibt es eine enorme Sicherheit, wenn es um die Zeichnungshistorie und das Änderungsmanagement geht, findet Tobias Koch: «Es ist für uns ein extrem zentrales Werkzeug, da wir darüber auch Freigabe- und Zugriffsprioritäten steuern.»

Für ihn ersetzt PDM Professional den «guten, alten Planschrank». Oder wie es Peter Sorgen von der Solid Solutions AG und Kundenbetreuer von Lista ausdrückt: «PDM Professional ist ein etabliertes Datenverwaltungssystem, bei dem CAD-Konstruktionsdaten und andere Dokumente in einem zentralen Tresor gespeichert werden. In der relationalen Datenbank des Tresors werden alle Informationen zu Dateien und Referenzen, Anwender- und Gruppenberechtigungen, elektronischen Workflow-Prozessen und mehr verwaltet.» Der grosse Vorteil: Man kann den gesamten Workflow eines Unternehmens digital abbilden und zwar standortübergreifend. Zudem lassen sich Informationen automatisiert an übergeordnete ERP-Systeme weiterleiten. 

Überhaupt spielen Automatismen bei PDM Professional eine grosse Rolle. Das Programm verzeichnet automatisch, welche Zeichnungen gerade ausgecheckt und in Bearbeitung sind; es kontrolliert automatisch, ob Zeichnungen nach einer Änderung freigegeben werden müssen; es vergibt automatisch Auftragsnummern und legt Zeichnungsköpfe an. Die Folge: «Es kann also nie passieren, dass eine in Arbeit befindliche Konstruktionszeichnung überschrieben oder irrtümlich von einem Dritten abgespeichert wird», weiss Peter Sorgen. Trotzdem – oder gerade deshalb – können über PDM Professional mehrere Nutzer an einem Projekt gleichzeitig arbeiten, mit dem Vorteil, dass immer die neuste Version Verwendung findet. «Das heisst», sagt der Verkaufsingenieur, «man kann das Know-how verschiedener Standorte für ein Projekt genauso bündeln, wie sich Kapazitätsengpässe eines Werkes durch die Einbeziehung von Projektpersonal eines anderen Standorts kompensieren lassen.»  

Wäre bei der Lista AG ein Arbeiten ohne PDM Professional noch möglich? «Ja», sagt Tobias Koch, «aber nur mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand.» Das beträfe sowohl direkte Kosten aufgrund eines höheren Arbeitsaufwandes durch den Wegfall der genannten Automatismen. Zudem würden mehr indirekte Kosten auflaufen, unter anderem, weil Fehler fast zwangsläufig zunehmen würden, da falsche Dokumente oder nicht richtig adressierte Zeichnungen im Umlauf wären. 

 

Im Profil: Lista AG

 

Alfred Lienhard gründete 1945 das Unternehmen als 1-Mann-Werkstätte in Herisau. 1951 entwickelte er den ersten handwerklich hergestellten Schubladenschrank. Heute produzieren über 450 Beschäftigte an zwei Produktions-standorten in der Schweiz und Deutschland Betriebs- und Lagereinrichtungen im High-End-Segment für Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Am bekanntesten und nach wie vor Kernprodukt ist der Schubladenschrank in Standardausführung und vielen kundenspezifischen Variationen. Den Hauptstandort Schweiz dominiert Lista mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent. In Europa existieren Vertretungen in England, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien. 

 

Lista AG

8586 Erlen, Tel. 071 649 21 11

info@lista.com

 

Solid Solutions AG

8048 Zürich, Tel. 044 434 21 21

info@solidsolutions.ch