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Siemens sieht "Maintenance" auf dem richtigen Weg

Am kommenden 13. und 14. Februar findet in Zürich-Oerlikon mit der «Maintenance» die hierzulande wichtigste Instandhaltungsmesse statt. Siemens ist als Aussteller mit von der Partie. Die «Technische Rundschau» hat Franz Eiholzer, Head of Sales and Marketing Indus­try Services der Siemens Schweiz AG dazu befragt, was für das Grossunternehmen den Reiz ausmacht, auf dieser sehr spezialisierten Messe mitzumachen.

Herr Eiholzer, obwohl Siemens über ein immenses Portfolio in den verschiedensten Bereichen verfügt, assoziiert man mit dem Unternehmen nicht zwangsläufig Instandhaltung. Weshalb also der Aufritt in diesem Umfeld?

Richtig, das Bild von Siemens als Hersteller von Produkten und Systemen wird stark von seiner Palette für die Prozess-, Automatisierungs- und Antriebstechnik geprägt, weil dies fassbare und sichtbare Produkte sind. In der Instandhaltung kommen hingegen die weniger sichtbaren Services zum Einsatz. Hier bieten wir unsere «Product Related Services» an. Das sind Leistungen wie Training, Beratung, Inbetriebsetzung, Modernisierungs-, Wartungs- und Reparaturservices. In der Instandhaltung hat sich gerade mit der Digitalisierung vieles verändert. Unser Portfolio wird auch dank «MindSphere», dem cloudbasierten, offenen IoT-Betriebssystem, ständig grösser und smarter.

 

Von welchen konkreten Produkten sprechen Sie?

Eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung ist die vorausschauende Wartung, die Predictive Maintenance, die es auf Basis der kontinuierlichen Erfassung und intelligenten Analyse von Prozess- und Betriebsdaten ermöglich, den Wartungszeitpunkt von Maschinen und Anlagen punktgenau vorherzusagen und optimal zu planen. Heute kann sie in der Praxis einfach auf den individuellen Bedarf zugeschnitten werden. Wir bieten dazu Lösungen mit überzeugendem Mehrwert für Maschinen- und Anlagenbetreiber an.

 

Welche Bedeutung hat die Maintenance für Siemens Schweiz?

Die Schweizer Leitmesse für industrielle Instandhaltung ist für den Bereich Industry Service der Siemens Schweiz AG ein fixer Jahresbestandteil. Die Plattform erlaubt uns sehr einfach mit Verantwortlichen für Produktionsbetriebe und Anlagenbetreibern aus den unterschiedlichsten Branchen in Kontakt zu kommen.

 

Welche Produkte präsentiert Siemens in Zürich?

Es geht nicht primär um Produkte, sondern darum, mit dem Kunden eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung für den Standort Schweiz zu finden. Kunden identifizieren mögliche Optimierungen in unterschiedlichsten Dimensionen, etwa bei der Verbesserung der Transparenz in der Produktion, bei der Steigerung der Produktionsleistung, der Verringerung der Risiken inklusive Decken der potentiellen ungeplanten Kosten, aber auch bei der Erweiterung des Leistungsangebots. Genau da setzt Siemens an: Mit den Angeboten im Bereich Predictive Maintenance und Dataservices haben wir den Umfang unserer Beratungsleistungen deutlich ausgeweitet. Die angebotenen Lösungen bauen ganzheitlich auf den Prozessen der Kunden, auf ihren IT-Tool-Landschaften, Ressourcenkonzepten und Strategien auf. Kunden, die mit einer Predictive-Maintenance-Strategie eigene Projekte implementieren wollen, unterstützen und begleiten wir.

 

Das bedeutet konkret ... ?

Siemens bietet bereits Konnektivität, Security, Virtualisierung und Condition Monitoring inklusive Analytics mit MindSphere «as a Service» an. Darauf aufbauend erweitern wir das Angebot der sogenannten Deckungsservices. Neu können so die Kosten bei einem ungeplanten Ereignis an Siemens-Steuerungen inkludiert werden. Im Falle einer Störung erhebt Siemens lediglich eine pauschale Ticketgebühr pro Ereignis. Material kann so bis zu 15 Jahre amortisiert gedeckt werden. Die von Siemens erbrachten Leistungen sind dabei immer zu 100 Prozent gedeckt.

 

Welche Zielgruppen wollen Sie auf der Messe ansprechen?

Wir möchten Verantwortliche für Produktion und Instandhaltung, für Industry Security, für Nachhaltigkeit sowie Betriebsleiter und generell Geschäftsverantwortliche erreichen.   

 

Welche Erwartungen haben Sie bezüglich des Messeauftritts von Siemens?

Für uns ist wichtig, dass alle Kunden wissen, dass sie immer auch mit Instandhaltungsthemen auf uns zukommen können. Sobald sie Services des gesamten Lebenszyklus' einer Maschine mit Siemens assoziieren, sind wir zufrieden. Wir suchen aber auch nach Diskussionspartnern, die zusammen mit uns Konzepte der Zukunft gestalten und sich darüber austauschen möchten, wie Instandhaltung in fünf Jahren aussieht.

 

Was gibt es für die Messe im Februar sonst noch speziell zu erwähnen?

Die Security! Keine Digitalisierung ohne Security. Nebst der Anlagenperformance wird die industrielle IT-Sicherheit zunehmend wichtiger. Sie ist heute schon ein wichtiger Bestandteil des Lifecycle Managements einer Anlage. Auch hier unterstützen wir mit MindSphere den Kunden. So hilft die App «Vulnerability Information Management», Anlagen kontinuierlich auf Schwachstellen zu überprüfen und sie zu schliessen,  «Industrial Anomaly Detection» erkennt Gefahren und potenzielle Angriffe im industriellen Netzwerk und ermöglicht eine frühzeitige Reaktion darauf.

 

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Maintenance-Branche in der Schweiz?

Ich spüre, dass viele Anlagen- und Maschinenverantwortliche sich konkret mit den neuen Möglichkeiten und deren Konsequenzen auseinander setzen. Massive Optimierungen sind möglich, wenn wir uns entlang der Digitalisierung weiterentwickeln, wenn also die Unternehmen und die Lösungs- und Serviceprovider inklusive Service Management in Echtzeit zusammenarbeiten und kommunizieren. Die Schweizer Maintenance-Branche ist hier auf dem richtigen Weg.    

 

Siemens: Maintenance Halle 3.0 Stand C23

 

siemens.ch/industry