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Zünd AG optimiert Cutter-Anlage mithilfe von Schmalz

Cuttersysteme dienen dazu, beispielsweise in der Möbel- oder Verpackungsherstellung Materialien wie Karton, Gummi oder Schaumstoff exakt zuzuschneiden. Der Schweizer Maschinenbauer Zünd Systemtechnik AG hat ein neues solches System entwickelt, den Schneidetisch «BHS 150» mit automatischem Zuführ- und Entnahmesystem. Für die Auslegung der Vakuum-Anlage hat man sich die Unterstützung der Experten von Schmalz gesichert.

Seit 1988 entwickelt die Zünd Systemtechnik AG, ein weltweit tätiger Schweizer Familienbetrieb mit über 300 Angestellten, eigene Schneidemaschinen. Heute zählt sie zu den führenden Herstellern modularer und digitaler Cuttersysteme. Die Kunden sind gewerbliche Dienstleister und Industrieunternehmen aus dem grafischen Bereich, aus der Verpackungsindustrie, der Bekleidungs- und Lederbranche sowie aus dem Textil- und Compositemarkt. Am Hauptsitz in Altstätten befinden sich die Forschung und Entwicklung, das Marketing und die Produktion von Zünd.

 

Für den langfristigen Erfolg setzt der Geschäftsführer Oliver Zünd auf Innovation, Qualität und Kundennähe. So kann der Cutterspezialist frühzeitig auf aktuelle Trends reagieren. «Wir sehen bei unseren Kunden die zunehmende Automatisierung durch Roboter», erklärt Zünd. Getrieben werde diese Entwicklung zum einen durch die zunehmend einfacher und günstiger werdenden Optionen zur Automatisierung. Zum anderen sieht er hier auch Auswirkungen des wachsenden Onlinehandels. Die grösser werdenden Firmen optimieren ihre Workflows und automatisieren zunehmend. Der Cutterexperte muss bei seinen Entwicklungen auch die vor- und nachgelagerten Prozesse betrachten. «Unsere Kernkompetenz ist der Maschinenbau. Je mehr sich das Geschäftsfeld ausweitet, desto mehr setzen wir auf die Zusammenarbeit mit Partnern, die entsprechende Kompetenzen einbringen können», erklärt Zünd.

 

Ein Beispiel ist das neue BHS 150. Die Bezeichnung steht für ein Board Handling System, das eine Stapelhöhe von 1,50 m erlaubt und damit längere Betriebszeiten ermöglicht. Das macht es vor allem für Kunden interessant, die Grossauflagen wirtschaftlich und effizient verarbeiten müssen. Die Anlage besteht neben dem Schneidetisch aus einer automatischen Zuführung mit Vakuum-Greifspinne und einer automatischen Entnahmestation. Die Saugspinne fährt über die Palette, nimmt das Werkstück auf und richtet es aus. Auf dem Weg zum Schneidetisch liest ein Scanner den QR-Code aus, der die Auftrags-ID enthält. Anschliessend wird das Werkstück auf dem Schneidetisch abgelegt. Die Neuentwicklung soll beim Ausschneiden dem hohen Output einer Digitaldruckmaschine gerecht werden, dank der Automatisierung das Material schneller weiterverarbeiten und einen Auftrag mannlos über Nacht abarbeiten können.

 

Die Anlage nimmt verschiedene Materialien vom Stapel und bringt einzelne Bögen auf die Schneidemaschine. Entscheidend für einen zuverlässigen Prozess ist hierbei die Vakuumtechnik. Da man bei Zünd noch wenig Erfahrung mit Vakuum hatte, wandten sich die Entwickler an die Schmalz GmbH. Gemeinsam und mit Unterstützung der Firma Aerne Engineering, welche die gesamte Automation lieferte, wurde das Vereinzeln beim Abstapeln realisiert – eine neue Funktion bei Zünd – und ein Sauggreifer ausgewählt, der sowohl starre als auch biegsame Materialien wie Wellpappe, Schaumstoff, Vollkarton, Wabenplatten und sogar Folien sicher aufnehmen kann.

 

Um die geforderten kurzen Zykluszeiten zu erreichen, empfahl Schmalz, das Vakuum mittels Ejektormodul «EcoPump SEP» mit Schalldämpfer direkt am Sauger zu erzeugen. Der Vakuum-Erzeuger ermöglicht hohe Volumenströme, was für schnelle Abläufe sorgt. Die flexible, anpassungsfähige Dichtlippe des Balgsaugers «SPB 2» passt sich optimal an unterschiedliche Oberflächen an und dichtet gut ab. Ergänzend sind runde Flachsauggreifer verbaut, die durch ihre flache Form das Werkstück besonders schnell und positionsgenau greifen können. «Schmalz hat die Anforderungen sofort verstanden und in ein einwandfrei funktionierendes System umgesetzt», resümiert Oliver Zünd. Der Vakuum-Experte lieferte auch die Federstössel – sie gleichen Höhendifferenzen aus, schonen die Oberfläche und sorgen für ein weiches Aufsetzen – sowie die notwendigen Anbindungselemente inklusive Aluminiumprofile.

 

Testanlagen des neuen Schneidtischs BHS 150 laufen bereits bei Anwendern vor Ort. «Bisher sind alle zufrieden mit der Lösung», berichtet Oliver Zünd. Für ihn ist damit das Konzept aufgegangen, die eigene Kernkompetenz im Bau digitaler Schneidsysteme durch die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern wie Schmalz und Aerne Engineering gewinnbringend zu ergänzen. So kann er auch mit der zunehmenden Automation kundenorientierte Lösungen am Markt präsentieren.

 

zund.com

 

schmalz.ch