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Additiv gesagt: 645 verschiedene 3D Drucker von 160 Anbietern auf dem Markt

Dass der Markt bei 3D-Druckern stark gewachsen ist, ist bekannt. Da bot sich das Sommerloch an, mal wieder die auf Messen gesammelten Flyer zu sortieren, die Internetseiten der Anbieter von 3D-Druckern zu durchforsten und die eigenen Unterlagen zur Thematik zu aktualisieren und zu systematisieren. Was dabei heraus kam, war auch für mich sehr erstaunlich.

Nach meinen Unterlagen gibt es aktuell 160 Firmen, die Anlagen zum 3D-Drucken anbieten. 2010 waren es erst lediglich ungefähr 20. Hierbei ist zu bedenken, dass ich mich meist auf Messen und Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum bewege und sicherlich viele kleinere beziehungsweise neue Anbieter aus entfernten Ländern nicht auf dem Radar habe. So waren zum Beispiel 20 polnische Anbieter auf von mir besuchten Veranstaltungen aktiv, während aus den USA mir nur 17 Anbieter bekannt sind.

 

Ein Grossteil der Anbieter haben 1 bis 5 unterschiedliche Anlagen im Angebot, es gibt aber auch ein paar Anbieter mit über 20 verschiedenen Anlagen. Mit über 250 Anlagen von rund 80 Unternehmen führen Technologien, die ähnlich wie Fused Deposition Modeling funktionieren, die Auswahl an. Aber auch das Fotopolymerisieren über Laser, DLP, etc. ist mit über 200 Anlagentypen von über 40 Unternehmen vertreten.

 

Etwas weniger sind es beim Pulverbettschmelzen. Hier komme ich im Kunststoffbereich auf 65 und bei Metallanlagen auf knapp über 70 Anlagentypen. Mit weiteren Technologien wie Laserauftragsschweissen, Binderstrahldrucken, Laminatschneiden und Elektronikdruckern komme ich auf 645 Anlagentypen entsprechend der Internetauftritte der 160 Anbieter. Ob ich hierbei alle Beschreibungen richtig interpretiert habe ist auch speziell bei Webseiten, die nur in der Landessprache verfügbar sind, fraglich. Die Zahlen sollen aber auch nur einen ungefähren Gesamteindruck vermitteln und erheben keinen Anspruch auf absolut Korrektheit.

 

Möchte man dann noch wissen, auf welchen Anlagen welche Materialien verarbeitet werden, wird es total kompliziert. Momentan habe ich nur eine Übersicht darüber, welche Anbieter welche Materialien generell anbieten. Möchte man dann noch reale Materialdaten erhalten, wird es aufwendig. Die Situation wird so immer unüberschaubarer. Andererseits erhalten Anwender damit nun eine grössere Auswahl, müssen aber auch mehr Aufwand für die Informationsbeschaffung betreiben.

 

Mal sehen, wie sich die Zahlen nach der Formnext im November in Frankfurt und nach der AMX im März in Luzern verändern. Für Interessierte wird sich ein Besuch der zwei Fachmessen sicherlich lohnen. Es gibt wohl wenige Märkte, in denen die Anbieterzahl in den letzten zehn Jahren prozentual so stark gestiegen ist.

 

Euer

 

Martin Geiger, Coachulting

m.geiger@coachulting.de

 

(Martin Geiger ist seit 1990 im Bereich 3D-Drucken / Rapid Technologien / Additive Fertigung tätig und berät Unternehmen hinsichtlich optimierter Nutzung dieser Technologien. www.coachulting.de