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Nur positive Prognosen für die 30. SPS

Im Vorfeld der Jubiläumsausgabe der SPS zeichnet der Messeveranstalter Mesago trotz angespannter Konjunkturlage ein positives Bild: Die Buchungszahlen für die Messe sind erneut sehr positiv und bestätigen deren Bedeutung für die smarte und digitale Automatisierung. Rund 1650 Anbieter von Automatisierungstechnik aus aller Welt werden vom 26. bis 28. November 2019 als Aussteller in DE-Nürnberg erwartet. Im Fokus stehen Produkte und Lösungen der industriellen Automation und die richtungsweisenden Zukunftstechnologien.

Seit Anfang 2019 und damit anlässlich ihrer 30. Durchführung trägt die ehemalige SPS IPC Drives einen neuen Namen: SPS – Smart Production Solutions. Der Name der seit 30 Jahren etablierten Automatisierungsfachmesse hat sich zwar geändert, nicht aber das bewährte Konzept und die inhaltliche Ausrichtung. Sie bleiben bestehen, werden aber um ein stärker an der Digitalisierung der Industrie orientiertes Profil ergänzt. Der Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH trägt mit der neuen Namensgebung dieser Entwicklung Rechnung.

 

Messebesucher profitieren in Nürnberg vom umfassenden Angebot der nationalen und internationalen Automatisierungs- und Digitalisierungsanbieter. Eine gewisse physische Kondition und mentale Zielgerichtetheit vorausgesetzt, können sie sich binnen eines Tages in den 17 Hallen einen kompletten Marktüberblick verschaffen.

 

Die Aussichten auf eine ebenso erfolgreiche Veranstaltung wie 2018 sind intakt, obwohl die Prognosen für die gesamte deutsche Industrie momentan zurückhaltend ausfallen, denn die Automatisierungsbranche läuft laut einer Marktanalyse des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.  (ZVEI) vom Mai 2019 nach wie vor wie geschmiert. Die globalen Auftragseingänge sind 2018 deutlich im einstelligen Bereich gewachsen und der Branchenumsatz ist laut statistischer Daten in Deutschland trotz eines starken Vorjahrs noch einmal um zwei Prozent auf 54 Mrd. Euro gewachsen. Die Automation erweist sich als Jobmotor: 278 000 Mitarbeiter waren 2018 in Deutschland in der Automation beschäftigt und damit 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei bleibt die EU mit 46 Prozent der Hauptmarkt der deutschen Automatisierer. Die Weltproduktion Automation lag im Jahr 2017 bei 520 Milliarden Euro. Davon beanspruchte China 45,4 Prozent, gefolgt von der EU mit 20,9 Prozent und den USA mit 10,3 Prozent. Wenn sich die Situation auf dem internationalen politischen Parkett nicht weiter verschärft, rechnet der ZVEI für das Jahr 2019 mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Wachstumstreiber sind Asien und Südamerika, besonders Indien und Brasilien.

 

Der Messeveranstalter geht deshalb bei allen Kennzahlen von einer ungefähr gleich grossen Messe wie im Vorjahr aus. Die Zahlen lauten: rund 1650 Aussteller gegenüber 1631 im Vorjahr, davon rund 1100 (1087) aus Deutschland und 550 (544) von ausserhalb, vertretene Länder 45 (44), alles bei identischer Ausstellungsfläche von 136 000 m2 und 67 000 Besuchern (66 700). 

 

Bei der Analyse der Besucherstruktur verzeichnete Mesago aufgrund der 2018 durchgeführten Befragung 71 Prozent Tagesbesucher, sieben Prozent der Besucher nehmen für ihre Recherche alle drei Messetage in Anspruch. 58 Prozent der Besucher kommen aus den Bereichen Konstruktion/Entwicklung, Geschäftsleitung und Produktion. 92 Prozent der Fachbesucher haben Produkte und Lösungen für ihr Unternehmen auf der SPS IPC Drives 2018 gefunden, 75 Prozent der Besucher sind an Kaufentscheidungen ihres Unternehmens beteiligt.

 

Auf der Vorjahresveranstaltung stammten von den 65 700 Besuchern insgesamt 1114 oder 6,14 Prozent der ausländischen Gäste aus der Schweiz, womit diese Platz vier hinter Österreich, Tschechien und Italien belegte. Unter den ausländischen Austellernationen belegt die Schweiz mit deren 39 (Stand Anfang September 2019) hinter China und Italien (je 99) Platz drei.

 

Nach wie vor gilt die SPS als der Branchentreff schlechthin, wenn es um industrielle Automatisierung geht. Dies stimmt mindestens im gleichen Masse, seit die umfassende Digitalisierung eingesetzt hat. Diese hat einen enormen Einfluss auf die gesamte Automatisierungsbranche. Die Aussteller zeigen daher vor Ort nicht nur ihre Lösungsansätze, sondern auch diverse Produkte und Applikationsbeispiele zur digitalen Transformation. Nur folgerichtig also, dass immer mehr IT-Anbieter auf der SPS vertreten sind. Der Vorteil hierbei besteht darin, dass die IT-Themen fokussiert im Verbund mit den Automatisierern dargeboten werden. Die Präsentation von Themen wie Big Data, Cloud-Technologie, 5G und künstliche Intelligenz erfolgt praxisbezogen in Gemeinschaftsaktionen und -demos zusammen mit Automatisierungsanbietern. Die themenbezogenen Sonderschauflächen und Vorträge auf den Messeforen stellen die digitale Transformation in der fertigenden Industrie anschaulich dar.

Umfassende Einblicke in spezifische Themen erhalten Besucher auf den Gemeinschaftsständen von «Automation meets IT» in Halle 6 und «AMA Zentrum für Sensorik, Mess- und Prüftechnik» in Halle 4A. Weiter bieten die Foren der Verbände VDMA in Halle 5 und ZVEI in Halle 6 sowie die Messeforen in Halle 3 und 10.1 fachspezifische Vorträge an. Besucher können sich hier nicht nur zu branchenaktuellen Themen informieren sondern auch mit Experten im persönlichen Dialog austauschen.

 

Für all jene, die sich noch tiefgehender zu aktuellen Themen der Automation informieren wollen, bietet sich der begleitende Kongress zur SPS an. In vierstündigen Sessions werden dieses Jahr die folgenden Themen unter praxisbezogenen Aspekten fokussiert beleuchtet: 5G, TSN und OPC UA in der Industrie; Securely connected – vom Sensor bis zur Cloud; IOT-Plattformen – Best Practises; Flexible Automatisierung für wenig Geld – was leistet die Robotik?

Rund 30 Guided Tours bieten auch in diesem Jahr Besuchern die Gelegenheit, in geführten Touren innovative Aussteller zu einzelnen Themen zu besuchen. Die Guided Tours vermitteln einen kompakten Überblick zu den Themen Machine Learning und KI, Produkt- und Maschinensimulation, Industrial Security in der Fertigung, Cloud Ecosysteme und Predictive Maintenance. Der Fokus der Touren liegt dabei auf echten Use Cases. Gemeinschaftsstände und Foren runden das Messeangebot ab.

In der Folge stellt die TR-Redaktion einige ausgewählte Lösungen und Produkte zur SPS in alphabetischer Reihenfolge vor.

 

B&R: Der Automatisierer bringt zwei völlig neue, besonders kompakte motorintegrierte Antriebe auf den Markt. Die zwei neuen Geräte der «ACOPOSmotor»-Serie sollen die Entwicklung modularer Maschinen und Anlagen erleichtern und gleichzeitig den Montageaufwand und Platzbedarf im Schaltschrank senken. Die neuen Motoren decken einen Leistungsbereich bis 0,35 kW ab und messen in der kleinsten Variante gerade einmal 60 × 90 mm in Breite und Höhe. Trotz der kompakten Abmessungen ist ein vollwertiger Servoverstärker integriert, der Regelkreise mit minimal 50 µs ermöglicht. Wahlweise stehen die Geräte auch mit integriertem Getriebeanbau und integrierter Bremse zur Verfügung.

br-automation.com

SPS Halle 7 Stände 114, 206

Balluff: Das Unternehmen zeigt in Nürnberg den neuen multifunktionalen Condition-Monitoring-Sensor BCM. Anlagen- und Maschinenbetreiber sollen damit eine kompakte und leicht nachzurüstende Lösung für die kontinuierliche Zustandsüberwachung und das automatisierte Monitoring von Grenzwerten erhalten. Der Sensor erfasst unterschiedliche physikalische Grössen wie Vibration, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Magnetfeld und verarbeitet diese direkt «on board». Auf Basis dieser Zustandsdaten lassen sich Anomalien frühzeitig erkennen und so Wartung- und Instandsetzung vorausschauend planen und ungeplante Stillstände vermeiden. Das Kommunikationsprotokoll IO-Link ermöglicht eine einfache und flexible Parametrierung.

balluff.com

SPS Halle 7A Stand 303

Baumer: Der Schweizer Sensorspezialist baut sein Angebot an Sensoren mit Parameterserverfunktion weiter aus. Dank dieser Funktion müssen Parameter wie zum Beispiel Schaltpunkt, Schaltfenster, Filter, Schallkeulenbreite und Ausgangslogik nicht mehr auf die Applikation eingestellt werden, wenn ein neuer Sensor in eine Maschine eingebaut wird. Die Parameterserverfunktion bietet über die IO-Link-Schnittstelle die Lösung für eine sekundenschnelle Parameterübertragung. Dadurch wird eine maximale Anlagenverfügbarkeit erreicht. Der Parameterdatensatz wird im Sensor, wie auch redundant auf dem IO-Link-Master gespeichert. Wird ein Sensor durch einen des gleichen Typs ausgetauscht, können die hinterlegten Parametereinstellungen vom IO-Link-Master übertragen werden, und der neue Sensor ist innerhalb von Sekunden startklar. Beim Sensoraustausch spart dies wertvolle Zeit und steigert die Anlagenverfügbarkeit. Die Funktion ist auch bei der Inbetriebnahme neuer Maschinen von Vorteil. Hersteller die Maschinen in grösseren Stückzahlen produzieren, lernen den Sensor nur einmal ein und duplizieren den Parameterdatensatz vom IO-Link-Master per Knopfdruck auf weitere Sensoren des gleichen Typs. Die Parameterserverfunktion steht bei den Sensoren mit IO-Link zur Verfügung, darunter die Ultraschallsensoren, optische Sensoren, induktive Sensoren, aber auch Prozesssensoren wie FlexFlow-Strömungssensoren, CleverLevel-Füllstandsschalter oder der Drucksensor PP20H.

baumer.com

SPS Halle 4A Stand 335

Heidenhain: Erst eine gewisse Vielfalt ermöglicht Standardisierungen. Das zeigen auf der SPS 2019 Drehgeber und Winkelmessgeräte von Heidenhain, Amo und Renco. Durch die grosse Variantenvielfalt der Messgeräte haben Motorenhersteller, aber auch Maschinen- und Anlagenbauer, zahllose Möglichkeiten, ihre Antriebe über die Messtechnik an verschiedenste Applikationen anzupassen. So stehen beispielsweise für die Standardbauformen 35-mm- sowie 58-mm-Drehgeber mit induktiver oder optischer Abtastung, mit unterschiedlichen Genauigkeitsklassen und mit Single- oder Multiturn-Funktionalität bei identischer mechanischer Schnittstelle zur Verfügung. Die induktiven, ungelagerten Drehgeber ECI/EQI 1100 und ECI/EQI 1300 sind anbaukompatibel zu den optisch abgetasteten, gelagerten Drehgebern der Baureihe ECN/EQN 1100 und ECN/EQN 1300. In der Praxis heisst das: Durch den Wechsel zwischen induktiven und optischen Drehgebern können Robustheit, Baulänge und Genauigkeit applikationsspezifisch variiert werden. So kann sich die Systemgenauigkeit ein und desselben Motors von ±65 '' auf ±20 '' verbessern.

sps.heidenhain.de

SPS Halle 7 Stand 190

HepcoMotion: Das Unternehmen stellt auf dem Messestand das Potential des eigenen Linearführungssystems GFX anhand einer Gast-Messezelle dar. Die vom Robotik-Hersteller Stäubli konzipierte Zelle zeigt, welche Fähigkeiten modernste Technologien in intelligenter Kombination bieten. In diesem Fall kooperieren Stäublis TS2-60 Scara und der TX2-Roboterarm mit dem Beckhoff «eXtended Transport System» (XTS) und dem Linearführungssystem von HepcoMotion in einer extrem schnellen Pick-and-Place Anwendung. Das Linearführungssystem ist modular aufgebaut und erlaubt laut Anbieter eine fast unbegrenzte Streckenführung. Speziell entwickelte Drei-Lager-Mover garantieren eine absolut präzise Führung auch in Klothoiden. Mit 4 m/s ist das System auch für schnelle Durchsatzgeschwindigkeiten bei absoluter Präzision geeignet. Eine maximale Tragfähigkeit von 50 N ermöglicht den Einsatz des Beckhoff XTS auch bei höherer Gewichtsbelastung.

hepcomotion.com

SPS Halle 3 Stand 458

Micro-Epsilon: Der Sensorspezialist präsentiert den kompakten Laser-Wegsensor «optoNCDT 1220» für die Automation. Dabei handelt es sich laut Hersteller um das Einstiegsmodell für die Industrieautomation. Der miniaturisierte Laser-Triangulationssensor mit integriertem Controller misst präzise Weg, Abstand und Position und soll sich besonders für Messaufgaben mit grossen Stückzahlen eignen. Man adressiert mit dem Sensor alle Bereiche der Automatisierungstechnik wie etwa den Maschinenbau oder die Elektronikfertigung und den 3D-Druck. Die wichtigsten Daten in Kürze: die Messbereiche betragen 10 , 25 und 50 mm, Linearität ab 10 µm, Reproduzierbarkeit ab 3,7 µm, Messrate 1 kHz, 2 m integriertes Sensorkabel mit offenen Enden, Triggereingang, Analog-ausgang. Eine Auto-Target-Compensation (ATC) sorgt für eine stabile Ausregelung des Abstands-signals, unabhängig von der Farbe und Helligkeit des Messobjekts. Über das Webinterface kann der Sensor bei Bedarf parametriert werden.

micro-epsilon.ch

SPS Halle 7A Stand 130

Softing Industrial Data Networks: Das Unternehmen präsentiert mit seiner «smartGate»-Produktfamilie intelligente Gateways für die protokollübergreifende Prozess-Steuerung und eine mobile Plug-and-Play-Lösung zur Parametrierung und Wartung von Feldgeräten. Damit soll der Anwender dabei unterstützt werden, die Herausforderungen zu bewältigen, die sich bei der Umsetzung von Industrie-4.0-Anwendungen ergeben, weil in vielen Prozessanlagen aufgrund der langen Laufzeiten Steuerungen verschiedener Hersteller und Generationen im Einsatz sind. Die deshalb vorhandenen unterschiedlichen Kommunikationsschnittstellen erschweren den systemübergreifenden Austausch von Produktions- und Anlagendaten. Die Gateways helfen bei der Integration der unterschiedlichen Protokolle und sollen für durchgängigen digitalen Datenaustausch sorgen.

Softing Industrial Automation: novitas.ch

SPS Halle 5 Stand 346

 

 

 

Fact Sheet: SPS 2019

  • Was: Der Veranstalter charakterisiert die SPS als «30. Internationale Fachmesse für Smarte und Digitale Automatisierung». Sie bietet in insgesamt 17 Messehallen einen kompletten Marktüberblick und zeigt alle Komponenten bis hin zu kompletten Systemen und integrierten Automatisierungslösungen. Rund 1650 Anbieter elektrischer Automatisierungstechnik zeigen dabei Produkte und Dienstleistungen aus den folgenden Bereichen: Steuerungstechnik, IPCs, elektrische Antriebstechnik, Bedienen und Beobachten, industrielle Kommunikation, Software und IT in der Fertigung, Interfacetechnik, mechanische Infrastruktur und Sensorik.
  • Themenbereiche in den Hallen: Steuerungstechnik: 1, 3, 3A, 3C, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.0, 10.1, 11.0, 11.1; elektrische Antriebstechnik / Motion Control: 1, 3, 3A, 4, 11.0, 11.1; Interfacetechnik: 9, 10.0, 10.1; Bedienen & Beobachten: 2, 3C; Sensorik: 4A, 7A, 8; Software & IT in der Fertigung: 5, 6, 11.0, 11.1; mechanische Infrastruktur: 2, 3C; industrielle Kommunikation: 5, 10.0, 10.1.
  • Wo: DE-Nürnberg, Messe
  • Wann: 26. bis 28.11.2019
  • Tickets: Tageskarte 30 Euro; Dauerkarte 65 Euro; Ermässigung für Studenten/Schüler: 50 Prozent.

 

sps-exhibition.com