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Additiv gesagt: AM boomt weiter und die Finanzwelt braucht Nachhilfeunterricht

Die positiven Prognosen und die Erfolgsmeldungen aus der AM-Branche finden in schöner Regelmässigkeit den Weg in die Redaktionsmailbox. Wohl bewegen sich die Umsätze weltweit im Vergleich zu denen der gesamten verarbeitenden Industrie noch auf sehr beschiedenen Werten von kaum 0,1 Prozent, aber sie steigen relativ steil an, trotz Flaute im Automobilsektor, Klimakrise und zunehmenden Handelskonflikten rund um den Globus. Denn das Interesse der Grossen im industriellen Sektor am Potential der Technologie und an den neuen Geschäftsmodellen, die AM ermöglicht, ist geweckt.

 

Die Investitionsbereitschaft der Industrie ist also allgegenwärtig, leicht abzulesen an der grassierenden Fusionitis. Ein interessantes aber auch irgendwie witziges Detail: Um den Zugang der Investmentbranche zu AM-Unternehmen zu fördern, veranstaltet das US-Beratungsunternehmen Wohlers Associates, Inc. mit Unterstützung des Veranstalters der Formnext im Rahmen der Messe in diesem Jahr am 20. November 2019 erstmals ein exklusives Abendessen für Investoren, das «Wohlers Associates Investor Dinner». Ziel: Investoren – wohlgemerkt, nicht Industriekapitäne, die haben wie gesagt den Braten schon lange gerochen, – sollen über den aktuellen Stand und die Zukunft additiver Fertigungsprozesse und des industriellen 3D-Drucks aufgeklärt werden.

 

Mit anderen Worten: Die Finanzspezialisten, die mitunter auch davon leben, dass sie an der Börse das Gras wachsen hören, sind im Fall der so wachstumsträchtigen AM-Technologie die letzten, die man noch zu ihrem Glück überreden muss.

 

Ihr

Markus Schmid, Redaktor "Technische Rundschau"