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Additiv gesagt: Das Thema Qualität wird ins Zentrum der Entwicklungstätigkeiten rücken

AM entwickelt sich rasch, jedoch eher evolutionär als revolutionär. Wesentlich scheint mir, dass Qualitätsfragen zunehmend ins Zentrum der Entwicklung rücken, sowohl in der Forschung und immer mehr auch bei den Anlagenherstellern. Entscheidend ist zudem, dass diese Thematik auch von Normierungsseite aufgegriffen wird.

Diese generelle Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung, öffnen sich doch nur so neue Anwendungsfelder. Die breit abgestützte Diskussion über Einflussgrössen, Abhängigkeiten und geeignete Methoden entlang der Prozesskette wird mithelfen, dass der Begriff Qualität kein Hauptkostentreiber in der additiven Fertigung bleibt. Diese Tendenz fördert somit die AM-Technologie in der gesamten Anwendungsbreite.

Diese Entwicklung hat das Potential, AM massgeblich zu beeinflussen. Denn erst wenn die Vorteile der additiven Fertigung wie gesteigerte Bauteil-Performance durch hoch komplexe Strukturen in hoch qualitativen Anwendungen zur Umsetzung kommen, erreicht die additive Fertigung ihr volles Potential. Dies fördert die Innovation – ein Schlüsselelement für die Schweizer Wirtschaft.

AM wird sich im Jahr 201 sich weiterhin auf der gesamten Bandbreite weiter entwickeln, und einen wachsenden Markt-Impact aufweisen. Dies wird sicherlich getrieben durch immer weitere Anwendungsfälle und -Bereiche, sowie eine stetige Weiterentwicklung der vielen AM-Technologien. Das Thema Qualität wird jedoch sicherlich ins Zentrum der Entwicklungstätigkeiten treten, neben Neuheiten im Bereich der Materialien, und Prozess- und Anlagentechnik.

Im Bereich der AM-Verfahren erwarte ich kurz bis mittelfristig, dass insbesondere Binder Jetting Technologien zum Beispiel von HP oder auch ExOne die Möglichkeiten der etablierten Verfahren (SLS, SLM, EBM) in neue Richtungen erweitern werden. Dies beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, auch grössere Serien von mässig grossen Teilen additiv zu fertigen.

Für das Fortkommen von AM besteht ein sehr grosser Bedarf bei technisch umgesetzten und implementierten Qualitäts-Management-Systemen für die AM-Prozessketten. Zudem sollte die Entwicklung konkreter technischer Eckwerte und konkreter Empfehlungen auf der Normierungsseite vorangetrieben werden – ein Umstand für welchen ich mich auch persönlich engagiere.

 

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