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Additiv gesagt: Veredelung additiv gefertigter Teile als neue Chance

Die Anzahl der Anwendungen von additiver Fertigung (Additive Manufacturing; AM) zur Herstellung von Produktteilen ist zwar immer noch ein Nischenmarkt, dieser ist aber stetig und stark am Wachsen. AM spielt hier seine Vorteile hinsichtlich Kosten, Zeit oder Funktion aus. Trotzdem nehmen Endanwender hiervon kaum Notiz, da die meisten additiv gefertigten Teile unsichtbar in Produkten verbaut werden.

An Produkten sichtbare, additiv hergestellte Komponenten, oder Teile, die ganze Baugruppen durch Funktionsintegration zusammenfassen, sind immer noch hauptsächlich auf Ausstellungen zum Thema 3D-Drucken zu finden. Diese Exponate sollen die Thematik fördern. In Wohnungen von Privatleuten sind solche Produkte jedoch immer noch kaum zu finden. Neben den fehlenden Marketing- und Vertriebsstrukturen werden solche Produkte im metallischen Bereich von den Fertigungskosten behindert. Im Kunststoffbereich sind zwar die Kosten niedriger, aber die Wertigkeit von Kunststoffteilen wird als zu gering wahrgenommen. Ziel muss es daher sein, die subjektive Wertigkeit additiv gefertigter Teile zu erhöhen um hier die Akzeptanz für höhere Kosten zu schaffen. Gefragt sind Gehäuseteile, Accessoires oder allgemein schmückende, hochwertig anmutende Teile, welche die geometrischen Freiheiten der additiven Fertigung ausnutzen und von Kunden schon als Kunst verstanden werden. Man will ja schliesslich den Nachbarn neidisch machen!

 

Eine sehr effiziente Möglichkeit, die Wertigkeit zu erhöhen, ist die Verwendung von Texturen auf additiv gefertigten Teilen. Das Bild zeigt beispielhaft sowohl Design- als auch Funktionstexturen auf einem solchen Teil. Hierbei wurden die Texturen der „Taktilesdesign GmbH“ (www.taktilesdesign.de) auf die Basisgeometrie gemappt. Vorteile solcher additiv gefertigten Texturen sind:

•    Kaschieren des Stufeneffektes der additiven Fertigung

•    Höhere optische und haptische Wertigkeit

•    Integration verschiedenster Funktionen

 

Weiter können im Ersatzteilgeschäft wie im Werkzeugbau bestehende Oberflächen, die beispielsweise ehemals geätzt oder mit VDI-Strukturen ausgestattet wurden, mit den für diese Verfahren typischen Strukturen versehen werden.

Neben Texturen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten wie Beschichten, Metallisieren, Beledern et cetera) um die Oberflächenqualität additiv gefertigter Teile zu erhöhen.

 

Weiterhin bieten additiv gefertigte Teile auch eine gute Basis um in Kombination mit künstlerischem Handwerk neuartige originelle Produkte zu gestalten.

 

Liebe Produktgestalter, Eure Ideen zur Kombination der additiven Fertigung mit nachfolgenden Veredelungsprozessen für hochwertig anmutende Produkte sind gefragt.

 

Euer

Martin Geiger, Coachulting

m.geiger@coachulting.de

 

(Martin Geiger ist seit 1990 im Bereich 3D-Drucken / Rapid Technologien / Additive Fertigung tätig und berät Unternehmen hinsichtlich optimierter Nutzung dieser Technologien.)

 

coachulting.de

 

taktilesdesign.de