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Experience Additive Manufacturing EAM

In DE-Augsburg geht vom 24. bis 26. September die zweite Ausgabe der „Experience Additive Manufacturing“ über die Bühne. Die neue Fachmesse will unter anderem anhand von Praxisbeispielen und Lösungen der additiven Fertigung Informationen über deren Chancen und Perspektiven aufzeigen. Sarah Puttner, Projektleiterin bei der Messe Augsburgt erklärt: „Unsere Gespräche mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen haben gezeigt, dass ein grosser Aufklärungsbedarf besteht, warum man additiv fertigen sollte und welchen Mehrwert die additive Fertigung mittelständischen Unternehmen bringt“. Die "Technische Rundschau" hat Sarah Puttner die entscheidenden Fragen zur Messe gestellt.

Frau Puttner, die Messeleitung war mit der Premiere der Experience Additive Manufacturing, kurz EAM, im letzten September sehr zufrieden. Wie sehen Sie heute die kommende zweite Ausgabe vom 24. bis 26. September in der Messe Augsburg?

Ja das stimmt. Es ist natürlich immer sehr spannend, eine neue Veranstaltung durchzuführen. Aber unsere Erwartungen letztes Jahr wurden erfüllt und es hat uns sehr gefreut, dass das Konzept der EAM bei Aussteller und Besucher so gut ankam. Durch zahlreiche Gespräche mit Ausstellern, Anwendern und Noch-Nicht-Anwendern erhalten wir die Rückmeldung, dass die Messe als Plattform für Einsteiger in der additiven Fertigung optimal ist. Insbesondere Aussteller schätzen das Konzept, da die Veranstaltung auch Noch-Nicht-Anwender anspricht, die Kunden von morgen. Es zeichnet sich jetzt einen guten Monat vor Messebeginn klar ab, dass die EAM wächst und wir sind sehr zufrieden mit deren Entwicklung. Auf Austellerseite dürfen bis dato schon 24 Neu-Aussteller zur Ausgabe 2019 begrüssen, was uns natürlich sehr freut.

Des Weiteren konnten wir auch einige neue Partner hinzugewinnen. Partnerschaften sind für uns sehr wichtig, denn sie ermöglichen uns direkt in die Anwendungsbranchen hinein zu kommunizieren und Anwender und Noch-Nicht Anwender zur Messe einzuladen. Neben zahlreichen Fachmagazinen wie Ihrem Titel, der Technischen Rundschau, und weiteren auch auf AM spezialisierten Publikationen wie Metal Additive Manufacturing sind auch Verbände und Organisationen wie das Forum MedTech Pharma, der Verband Swiss Engineering, SV Veranstaltungen und 3Dnatives 2019 neue Partner der EAM. Übrigens: Alle Neu-Aussteller und Partner stellen wir auf LinkedIn unter #neudabei vor. Schauen Sie gerne mal vorbei!

 

Haben Sie gegenüber der Premiere Optimierungen vorgenommen?

Ja, es gibt tatsächlich ein paar Neuheiten was das Rahmenprogramm angeht: Das Herzstück der Messe, die Sonderschau AM Value Chain, wird in diesem Jahr noch grösser als in 2018. Mit der konzeptionellen Unterstützung von Toolcraft können wir die Sonderschau noch spannender gestalten und weiter ausbauen. Wir haben zwei neue Bereiche hinzugefügt. Zum einen gibt es den neuen Bereich „Einstieg“. Hier werden allgemeine Fragen beantwortet, wie etwa. „Wann macht AM Sinn?“ Neben den Bereichen Pre-, In- und Post-Process haben wir als zweiten, neuen Bereich den „prozessübergreifenden Bereich“ hinzugefügt. Diesem widmen wir Themen, die sich zum einen mit Aus- und Weiterbildung, Recycling oder auch Intellectual Property beschäftigen.

 

Gibt es weitere Neuerungen?

Richtig. Da die Industry & Science Shuttles 2018 so eine grosse Nachfrage erzeugten, werden wir auch zur EAM 2019 Industry & Science Shuttles anbieten. Alle Plätze waren 2018 ausgebucht und das Format zeigte auf Besucherseite eine erfreulich positive Rückmeldung. Auch die Nachfrage auf Seiten der teilnehmenden Unternehmen war 2019 wieder sehr gross. Wir freuen uns darauf, den Besuchern wieder einen Einblick in die Produktionsstätten namhafter Unternehmen aus der AM-Branche bieten zu können. In diesem Jahr geht es zu EOS nach Krailling, zu Hosokawa Alpine und zum AMLab des Fraunhofer IGCV in Augsburg. Wer einen der begehrten Plätze ergattern möchte, muss schnell sein.

 

Was ist mit den Anwendern?

Auch für den Anwenderdialog "AM Table Talks" haben wir schon zahlreiche neue und interessante Use Cases gewinnen können, die in Kurzpräsentationen vorgestellt und anhand von Exponaten erklärt werden. Da gibt es zum Beispiel für die Session „Anlagen- & Maschinenbau“ mit Vorträgen von DMG Mori, dem Schweizer Unternehmen BSF Bünter oder Trumpf, die uns Einblicke bei speziellen Anwendungsfällen geben. Bei der „Luft- und Raumfahrt“ Session sind Premium Aerotec, Airbus Helicopters und HPS Raumfahrttechnik mit interessanten Use Cases dabei. Aber auch auf die Session „Medizin- und Dentaltechnik“, „Werkzeug- und Formenbau“, „Mobility & Automotive“ und „Werkstoffe und Materialen“ dürfen die Besucher gespannt sein, denn da stehen auch schon tolle Vorträge fest. Das endgültige Programm wird Mitte August fertig gestellt. Wir werden es auf www.experience-am.com und auf unserer EAM LinkedIn-Seite vorstellen.

 

Weitere Highlights?

Genau, denn in diesem Jahr haben wir beim 23. Seminar für additive Fertigung stolze 175 Jahre Erfahrung an Bord: Mit Dr. Wilhelm Meiners von Trumpf, Andy Middleton von Stratasys, Dr. Steffen Beyer von Ariane Group, Andreas Berkau von Oerlikon und Thomas Lück von Cirp konnten unsere Veranstaltungspartner iwb der TU München sowie das Fraunhofer IGCV das geballte Wissen hochkarätiger Referenten gewinnen.

Neu ist am zweiten Tag der Messe auch der Workshop zum Thema „Die Additive Fertigung: Beginn als Neuling. Herausforderung und Lernprozess. Gewinn als grosse Chance“. Der Workshop richtet sich speziell an Noch-Nicht-Anwender. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Durchgeführt wird der Workshop von der Firma Jell GmbH & Co. KG, einem erfahrenen AM-Dienstleister.

 

Sie bewerben die EAM als „Fachmesse im Multi-Location-Format“. Erklären Sie uns bitte, was damit genau gemeint ist.

Wir haben speziell für die EAM ein Multi-Location-Konzept entwickelt, mit dem Ziel der Inszenierung von additiver Fertigung, will heissen die Technologie erlebbar zu machen. Das Konzept soll insbesondere Noch-Nicht-Anwender ansprechen, die sich einen Überblick über diese innovative Technologie verschaffen möchten.

Das einzigartige und anwendungsorientierte Konzept bietet durch das vielfältige Rahmenprogramm viele Highlights: Neben der Messe finden auch Seminare und Workshops statt, die den Teilnehmern neue Erkenntnisse und Erfahrungsaustausch ermöglichen. Mit den Firmen- und Institutsbesichtigungen erhalten Besucher die einzigartige Chance, einen Blick hinter die Kulissen führender Unternehmen aus der Region zu werfen.

Unsere Partner haben die Möglichkeit, Arbeitskreissitzungen oder Mitgliederversammlungen während der Veranstaltung abzuhalten. Das Echo der Branche ist nach wie vor, dass es zu viele Termine in der AM-Branche gibt. Wir sehen beispielsweise gerade durch die Partner-Events einen grossen Vorteil für die Branche: Es werden branchenrelevante Veranstaltungen und Treffen an einem Ort gebündelt, die sonst zu unterschiedlichen Zeitpunkten an unterschiedlichen Orten stattgefunden hätten. So können die Besucher ihre Reise nach Augsburg effizienter gestalten. Das Multi-Location-Konzept bietet den Teilnehmern zahlreiche Möglichkeiten für die Anbahnung von Geschäften.

 

Einzigartig ist laut Messeleitung auch die Aufteilung der Messe in die AM-Themenbereiche Pre-, In- und Postprocessing. Was muss sich der Besucher darunter vorstellen?

Wir stellen den Besuchern zunächst klare Informationen zur Verfügung, zum einen, in welchem Bereich der Wertschöpfungskette die Aussteller tätig sind und auch, für welche Anwendungsbranchen sie produzieren. Besucher haben somit die Möglichkeit, durch die Suchfunktion in der online Ausstellerliste oder aber durch die entsprechende Sortierung im Visitor Guide, gezielt Anbieter anzusprechen. Die Struktur, die sich ja auch in der oben beschriebenen Sonderschau AM Value Chain widerspiegelt, schafft Transparenz und Orientierung für die Marktteilnehmer. Das ist gerade für die Noch-Nicht-Anwender sehr wichtig. Aus zahlreichen Hintergrundgesprächen mit Anwendern und vor allem potentiellen Anwendern ist uns deutlich geworden, dass vielen gar nicht vollumfänglich klar ist, was alles notwendig ist, um ein Bauteil additiv herzustellen. Diese Wissenslücke wollen wir schliessen, indem wir einen guten Überblick herstellen.

 

Jetzt vielleicht die für Sie schwierigste Frage: Weshalb soll ein Schweizer Besucher Mitte September nach Augsburg fahren, wenn er zwei Monate später zur fast zehnmal grösseren AM-Leitmesse Formnext nach Frankfurt fahren kann, bei nur unwesentlich längerer Anfahrtszeit?

Bei vielen Unternehmen, insbesondere mittelständischen Unternehmen fehlt momentan noch das Wissen, was Additive Fertigung tatsächlich bedeutet, welchen Mehrwert die Technologie für die Produktentwicklung und die Produktion bietet und welche Entwicklungschancen daraus resultieren.

Viele Unternehmen stehen noch an dem Punkt, Additive Fertigung erst noch zu verstehen und zu begreifen. Hier setzt die EAM an: Sie bietet anwendungsorientierte und praxisnahe Antworten und Lösungen, wie diese Zukunftstechnologie vernünftig und für das Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden kann und erklärt die neuen Chancen und Möglichkeiten, wie Fertigungsverfahren im Unternehmen durch AM beeinflusst werden und somit auch der Produktionsprozess positiv verändert werden kann. Die EAM schafft es, den Markt transparent und übersichtlich abzubilden. Es gibt die Aufteilung in Pre-, In- und Post-Process, um gezielt auf einzelne Prozessschritte eingehen zu können.

Die Veranstaltung richtet sich auf Besucherseite in erster Linie an Noch-Nicht-Anwender aus den unterschiedlichsten Anwendungsbranchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Werkzeug- und Formenbau, Automotive & Mobility, Luft- und Raumfahrt und Medizin- und Dentaltechnik. Sie ist die erste Anlaufstelle für Unternehmen, die eine faire und transparente Unterstützung sowie unabhängige Beratung bei der strategischen Make-or-Buy-Entscheidung suchen. Sie ist eine Plattform für alle, ob grosse Anlagenhersteller, Start-Ups oder Dienstleister, alle kommunizieren hier auf Augenhöhe.

Des Weiteren hat Süddeutschland eine technologische Spitzenstellung inne. Der Standort Augsburg liegt direkt auf der Technologieachse Süd, einer herausragenden Region, die einen grossen Teil der Wirtschafts- und Innovationskraft Deutschlands bündelt. Um von diesem Umfeld zu profitieren, ist die EAM zugeschnitten auf die in Einzugsgebiet ansässigen Anwenderbranchen Luft- und Raumfahrt, Mobility & Automotive, Medizin- und Dentaltechnik, Werkzeug- und Formenbau, Maschinen- und Anlagenbau.

Die hervorragende Anbindung an Österreich und die Schweiz sowie die starke Ballung von Anwendern aus den Bereichen Maschinen- und Anlagen-, Werkzeug- und Formenbau ist einzigartig. Die Spitzentechnik der Medizin sitzt im unmittelbaren Einzugsgebiet sowie Luft- und Raumfahrt als Innovationsmotor ist stark verankert, daher ist Augsburg auch prädestiniert für die EAM.

Augsburg und die EAM sind auch deswegen eine Reise wert, weil die Branche hier einen sehr familiären Treffpunkt entwickelt hat, bei dem mit guter Vorbereitung die ganze Bandbreite an Fragen geklärt werden können, ohne dabei Kilometer zu Fuss zurücklegen zu müssen. Übrigens ist Augsburg als zweitälteste Stadt Deutschlands auch immer ein spannender Standort für ein etwaiges Rahmenprogramm. Zu empfehlen sind hier zum Beispiel die Stationen des Unesco Welterbes, dessen Zuschlag Augsburg im Juli diesen Jahres als Wasserstadt bekommen hat, oder natürlich auch das parallel stattfindende Oktoberfest in München.

 

Welche zahlenmässigen Ziele hat sich die Veranstalterin Messe Augsburg für die EAM 2019 gesetzt?

Natürlich würden wir uns freuen, mehr Aussteller und mehr Besucher begrüssen zu dürfen. Der Anmeldestand deutet auch darauf hin, dass uns das gelingen wird. Wichtig ist für uns aber vordergründig, qualitativ hochwertige Inhalte zu liefern und die richtigen Kontakte herstellen zu können. Wenn sich die EAM damit einen Namen in der Branche macht und wir die Veranstaltung etablieren können, freut uns das natürlich.

 

Hinweis:

Im Rahmen der „Table Talks“ halten Experten zu den unterschiedlichsten Anwenderbereichen Kurzvorträge. Auch die „Technische Rundschau“ ist hier involviert: So moderiert Chefredaktor Wolfgang Pittrich am Donnerstag, den 26. September die Session „Maschinen- und Anlagenbau“.

 

experience-am.com