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igus nimmt automatisierte Highspeed-Anlage in Betrieb

Auf mehr als 3800 Quadratmetern betreibt der Motion-Plastics-Spezialist igus das grösste Testlabor der Branche. Allein für Energieketten und Leitungen werden im Jahr 10 Milliarden Zyklen gefahren. Jetzt hat man auf dem Aussengelände in Köln Porz-Lind eine neue automatisierte Versuchsanlage für lange Wege in Betrieb genommen. Kunststoff-Energieketten und Leitungen werden hier mit einer Verfahrgeschwindigkeit von bis zu 8 m/s auf einem Verfahrweg von 400 m dauergetestet.

Daten, Energie und Medien auf langen Wegen sicher zu führen ist für Betreiber von Kläranlagen, Müllverbrennungsanlagen, Kranen, Kraftwerken oder auch Minen eine grosse Herausforderung. Denn schnelle Geschwindigkeiten sowie ein hohes Füllgewicht stellen oftmals Probleme für Energieführungen wie Motorleitungstrommeln, Stromschienen oder auch Festoonings dar. Eine Alternative sind Energiekettensysteme von igus, die im igus eigenen Testlabor getestet werden. Um dem Kunden dabei die Sicherheit zu geben, dass sein Energieführungssystem auf langen Wegen stets zuverlässig funktioniert, hat igus jetzt eine neue automatisierte Testanlage in Betrieb genommen.

 

Neuer Teststand für lange Wege

Auf dem Aussengelände am igus Standort im Kölner Süden werden Energieketten und Leitungen mit einer Verfahrgeschwindigkeit von bis zu 8 m/s auf einer Strecke von derzeit 200 m getestet, was einem 400 m langen Verfahrweg entspricht. Durch zusätzliche Aggregate können künftig auch Verfahrwege bis 1000 m simuliert werden. Die vollautomatische Anlage berücksichtig verschiedenste Einsatzbereiche in Hinblick auf Beschleunigung und Geschwindigkeit. Neben der mechanischen Belastung durch die Bewegung des Transferfahrzeuges wirken Umwelteinflüsse ungehindert auf die getesteten Energieketten und Leitungen ein.

 

Der Teststand ist Teil des mit 3800 Quadratmetern grössten Versuchslabor der Branche. An insgesamt 180 Teststationen werden über 10 Milliarden Testzyklen pro Jahr mit e-Ketten und Chainflex-Leitungen durchgeführt. 4100 Energiekettensystemtests werden jährlich auf 180 Anlagen wie der Klimakammer oder an Robotern absolviert, meldet igus.

 

Rollenenergieketten werden dauergetestet

Die Energiekettensysteme des Anbieters können auf Strecken von bis zu einem Kilometer und mehr einem Füllgewicht von 50 kg/m bewegt werden, heisst es. Als Führung von hochflexiblen chainflex-Leitungen und Schläuche lassen sie sich bei langen Verfahrwegen durch Führungsrinnen und Einhausungen laufruhig und reibungsarm führen. Darunter auch Rollenenergieketten der Serie P4, die auf der Aussenanlage getestet werden.

 

In über 1000 Kran- und Portalanwendungen weltweit, bei Verfahrwegen bis 800 m, hohen Geschwindigkeiten von über 5 m/s und mehreren Millionen Zyklen mit geringen Vibrationen und Verfahrgeräuschen hab sich die Serie laut dem Hersteller bereits bewährt. Im Kettenglied integrierte Rollen reduzieren die Reibung auf ein Minimum und erhöhen so die Lebensdauer. Durch Versatz zwischen Obertrum und Untertrum werden die Kunststoff-Rollen nicht überrollt, sondern rollen aneinander vorbei, um einen besonders ruhigen Lauf zu ermöglichen. Daraus resultierend sinkt der Reibwert und die Antriebsleistung reduziert sich um 57 Prozent.

 

Gleichzeitig nutzt igus sein Kunststoff Know-How, um die Lebensdauer der e-Ketten weiter zu erhöhen. So sind unter anderem in der P41.56 für lange Wege schmier- und wartungsfreie Tribo-Polymere in der Lagerstelle für die Schwenkbewegung integriert; dadurch verdoppelt sich die Lebensdauer der e-Kette. Eine Basis dieser Neuentwicklung waren auch hier die zahlreichen realen Versuche im eigenen Testlabor.

 

igus.ch