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Schweizer MEM-Industrie weiter im Abwärtstrend

Der Abwärtstrend in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) setzte sich im dritten Quartal 2019 unvermindert fort. In den ersten neun Monaten reduzierten sich die Auftragseingänge um 13,2 Prozent, die Umsätze um 3,7 Prozent und die Exporte um 1,4 Prozent. Das berichtete der Branchenverband in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Auftragseingänge in der MEM-Industrie sanken in den ersten neun Monaten 2019 gegenüber der Vorjahresperiode um 13,2 Prozent. Im dritten Quartal 2019 betrugen der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal 14,7 Prozent. Damit verzeichnet die MEM-Branche nun bereits fünf Quartale in Folge sinkende Bestellungseingänge, stellt Swissmem besorgt fest. Bemerkenswert ist, dass der Rückgang fast ausschliesslich auf das Konto der Auslandsaufträge geht, welche fast 80 Prozent des Volumens ausmachen.

 

Der rückläufige Bestellungseingang wirkt sich immer mehr auf die Umsatzentwicklung aus. Im Zeitraum von Januar bis September 2019 sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent. Im dritten Quartal 2019 betrug der Rückgang 7,4 Prozent. Vom Umsatzrückgang sind vor allem Grossunternehmen betroffen. Eine Erklärungshypothese dafür ist, dass die Kunden der MEM-Industrie in einem unsicheren Umfeld weniger grössere Investitionen wie beispielsweise den Kauf von neuen Maschinen tätigen und mehr auf die Aufrechterhaltung der vorhandenen Produktionsmittel fokussieren.

 

Swissmem konstatiert weiter: Die negative Entwicklung hat sich bisher noch nicht auf die Beschäftigung in der MEM-Industrie ausgewirkt. Diese stieg im ersten Halbjahr um 5000 Stellen auf 325.500 Mitarbeitende an. Allerdings ist es im Verlauf des Jahres zu einer deutlichen Verringerung der Kapazitätsauslastung in den Betrieben gekommen. Nachdem diese im vierten Quartal 2018 noch den sehr hohen Wert von 91,6 Prozent erreicht hatte, sank sie innerhalb von neun Monaten auf 83,7 Prozent ab. Dieser Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent. Es überrascht deshalb nicht, dass die Anzahl Betriebe mit Kurzarbeit nun deutlich anzusteigen beginnt.

 

Der Abschwung in der MEM-Industrie erfolgte laut Swissmem schnell und massiv. Noch Mitte 2018 befanden sich die Auftragseingänge auf einem vergleichsweise sehr hohen Niveau. Innerhalb von 15 Monaten erfuhren sie einen Volumenverlust von 27 Prozent. Es bleibt jedoch die Hoffnung, dass sich die Lage im Laufe der nächsten zwölf Monate auf tieferem Niveau stabilisieren wird.

 

Genährt wird diese Hoffnung durch die Tatsache, dass sich die Talfahrt des PMI (Purchasing Manager Index) jüngst nicht mehr fortgesetzt hat. Voraussetzung für eine positivere Entwicklung ist, dass sich die Konjunktur in den Hauptmärkten nicht weiter abkühlt. Zudem, betont der Branchenverband, darf es zu keinen politischen oder wirtschaftlichen Verwerfungen kommt, wonach es zurzeit nicht aussieht. Entscheidend ist im Weiteren, dass sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro nicht wieder aufwertet.

 

swissmem.ch