Bosch fertigt in Immenstadt und Blaichach (Allgäu) unter anderem Hightech-Systeme für aktive Fahrsicherheit, Bremskraftverstärker, die überwiegend in Elektroautos zum Einsatz kommen, und Kamerasysteme. Der Standort ist Leitwerk für die ABS/ESP-Fertigung an elf Standorten weltweit.
Effiziente und konsistente Produktionsabläufe sind heute wettbewerbsentscheidend in der sich schnell verändernden Automobilindustrie, heisst es in einer Medienmitteilung. Dabei ist eine Kommunikation zwischen Maschinen, Anlagen und Systemen erforderlich, damit Abläufe nahtlos koordiniert und automatisiert gesteuert werden können. Für die automatisierte Fertigung von Produkten im Bereich Automotive, Chassis Systems und Personensicherheit benötigt Bosch Blaichach Industriesteuerungen, die für die Prozesssteuerung und die Steuerung des Transportsystems FTS in enger taktzeitlicher Abstimmung zwischen den Stationen eingesetzt werden können. Niels Wefers, Abteilungsleiter Sondermaschinenbau bei Bosch am Standort Blaichach, erklärt: «Bei der Fertigung werden einzelne Prozessstationen verkettet zu einer Montagelinie zusammengefasst. Schritt für Schritt fertigen sie unter anderem Module zur Bremsensteuerung für ABS- beziehungsweise ESP-Sicherheitssysteme im Fahrzeug. Bei den dafür eingesetzten Steuerungen wurde eine Umstellung erforderlich, da wir eine höhere Performance und Kommunikationsfähigkeit benötigten.»
Die bereits bestehende Zusammenarbeit mit Bosch Rexroth im Bereich Hardware wurde um Software-Möglichkeiten der Steuerungsplattform ctrlX Core aus dem Automatisierungsbaukasten ctrlX Automation erweitert. Die Steuerung löst eine ältere Generation der Industrie-PCs ab und nutzt moderne Technologien wie EtherCAT Master, PLC-Lizenzen und OPC UA-Erweiterungen.
Mit dem Einsatz von ctrlX Core nutzt das Werk in Blaichach die Vorteile des Betriebssystems ctrlX OS und des Ökosystems. Während die zuvor eingesetzten Industrie-PCs auf Windows 7 basierten, setzt ctrlX Core auf Linux, was Offenheit, Erweiterbarkeit und «Secure by Design» bedeutet. Das eigens entwickelte Betriebssystem ctrlX OS, das auf der Steuerung läuft, zielt perspektivisch auf völlige Hardware-Unabhängigkeit. Die Steuerungsplattform steigert zudem die Effizienz der Prozesse und bietet eine höhere Skalierbarkeit sowie Taktzeitvorteile – im Ultra-Kurzzeitbereich beispielsweise um 10 Prozent. Es sind Taktzeiten um 1 Sekunde möglich.