Die ETH bietet ab dem kommenden Wintersemester einen Masterstudiengang in Weltraumwissenschaften an. Damit reagiere die bereits seit Jahren in der Weltraumforschung tätige Hochschule auf den Wunsch von Studierenden, aber auch auf die Bedürfnisse der Industrie, erläutert die ETH in einer Mitteilung. Im neuen Studiengang wird Wissen zu Raumfahrtsystemen wie Trägerraketen, Satelliten, Teleskopen und Raumfahrzeugen vermittelt. Darüber hinaus werden Grundlagen in Erd- und Planetenwissenschaften sowie in Astrophysik gelehrt.
"Der Master ist einzigartig in Europa, weil er sich sehr auf die kommerzielle Raumforschung konzentriert, konsequent interdisziplinär aufgestellt ist und zugleich das vertiefte Wissen in Ingenieurdisziplinen und Naturwissenschaften bietet, für welches die ETH bekannt ist", wird Thomas Zurbuchen in der Mitteilung zitiert. Der ETH-Professor und ehemalige NASA-Forschungsdirektor hat den Masterstudiengang initiiert. "Die Raumfahrtindustrie braucht dringend Leute, die die komplexen Systeme überblicken und die Abhängigkeiten der Teilsysteme – vom Antrieb über die Navigation der Trägersysteme bis zu den wissenschaftlichen Experimenten – verstehen."
Für die Umsetzung des Masters ist Simon Stähler zuständig. Der ETH-Wissenschaftler ist selbst in der Erforschung von Marsbeben aktiv. "Der Zugang zum All wird einfacher, auch für kommerzielle Akteure", meint Stähler. So sei es bereits möglich, Platz auf einem Satelliten zu erwerben. Es werde also künftig "viel mehr Fachkräfte brauchen, die Weltraumsysteme wirklich verstehen".