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Technische Rundschau

MEM-Industrie: Zwischen Hoffen und Bangen

Auftragseingang der MEM-Industrie (Basis: 1.Q. 2001 = 100).
Bild: Swissmem

Die Covid-Pandemie hat in Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) deutliche Spuren hinterlassen. Im Vergleich zu 2019 reduzierten sich 2020 die Auftragseingänge um minus 6,5 Prozent, die Umsätze um minus 9,8 Prozent und Exporte um hohe minus 11,2 Prozent. Die globalen Lockerungen der Covid-Eindämmungsmassnahmen führten im zweiten Halbjahr 2020 zu einer allmählichen Erholung der geschäftlichen Lage.

Als Folge der Covid-Pandemie nahmen im Jahr 2020 die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) im Vergleich zu 2019 um minus 6,5 Prozent ab. Auch die Umsätze sanken im Vergleich zum Vorjahr um hohe minus 9,8 Prozent. Der schlechte Geschäftsgang wirkte sich auch auf die Kapazitätsauslastung in den Betrieben aus. Ausgehend von bereits tiefen 83 Prozent im vierten Quartal 2019 sank sie gemäss KOF im dritten Quartal 2020 auf 77 Prozent ab. Danach erhöhte sich die Kapazitätsauslastung bis im Januar 2021 wieder auf 81,7 Prozent. Diese Zahlen sind Durchschnittswerte. Die einzelnen Unternehmen sind sehr unterschiedlich von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Reduziert hat sich auch die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie. Sie sank in den ersten neun Monaten 2020 von 324'900 auf 318'300 (minus zwei Prozent).

Der Geschäftsverlauf 2020 war geprägt durch einen massiven, pandemiebedingten Einbruch im zweiten Quartal bei den Auftragseingängen, Umsätzen und Exporten. Die globalen Lockerungen der Covid-Eindämmungsmassnahmen ermöglichten nachfolgend eine kontinuierliche Erholung. Im vierten Quartal 2020 erreichten die Auftragseingänge fast wieder das Vorjahresniveau. Es bestehen ermutigende Anzeichen, dass sich dieser Erholungstrend 2021 fortsetzen wird. Dem gegenüber steht die Befürchtung, dass eine allfällige dritte Pandemiewelle erneut global zu einem Einbruch führen könnte. Hinzu kommen die fortbestehenden strukturellen Herausforderungen. Die weltweiten Handelskonflikte sind nicht beseitigt, was das Investitionsklima belastet. Auch das künftige Verhältnis der Schweiz zur EU, dem mit Abstand wichtigsten Absatzmarkt, ist noch nicht geklärt.

swissmem.ch