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Technische Rundschau

Schweizer Jungforscher erhält Sonderpreis

Julian Seeholzer (3. von rechts), preisgekrönter Jungforscher aus Emmebrücke, LU.
Bild: Schweizer Jugend forscht

Der Luzerner Jungforscher Julian Seeholzer (19) hat am European Union Contest for Young Scientists (EUCYS 2023) einen begehrten Sonderpreis erhalten. Mit seiner bereits bei Schweizer Jugend forscht ausgezeichneten Arbeit, das allgemeine Brachistochronenproblem: Theorie, Simulation und Experiment, setzte er sich am gestrigen Samstag in Brüssel gegen 135 Jugendliche aus 36 Nationen durch. Diese hatten sich aus insgesamt über 14'000 Teilnehmenden von nationalen Wettbewerben aus Europa und Übersee für den Wettbewerb qualifiziert. Gemeinsam mit Gabriele Dutli (ZH) und Grégory Gachoud (FR) bildete Julian die Schweizer Delegation.

Johann Bernoulli forderte 1696 die mathematische Welt heraus, sich am Brachistochronenproblem zu versuchen, was schliesslich zur Entwicklung der Variationsrechnung geführt hat. Auch Julian Seeholzer stellte sich Bernoullis Herausforderung, ging in seinen Zielsetzungen jedoch deutlich weiter. Er untersuchte in seiner in Brüssel prämierten Arbeit realistischere Systeme unter Berücksichtigung von Reibung und Rotation. Er blieb auch nicht bei der theoretischen Behandlung, sondern simulierte die Modelle mit dem Computer und verifizierte die Resultate in Versuchen an einem 3D-gedruckten Modell. Die Expertenjury am EUCYS 2023 belohnte seine grosse Motivation und den investierten Aufwand nun mit einem ganz besonderen Preis: die wichtigste zwischenstaatliche Organisation für Astronomie in Europa und das produktivste astronomische Observatorium der Welt besuchen. Seeholzer dazu: «So viele gleichgesinnte Jungforschende zu treffen und mit einem Sonderpreis geehrt zu werden, ist mehr, als ich mir je hätte erträumen können.»

Einwöchiger Besuch beim ESO

Der vom EIROforum gestiftete Sonderpreis wurde Julian verliehen, weil er nach Ansicht der EUCYS-Jury die besonderen Erfahrungen, die dieser Preis bietet, durch seine Arbeit verdient hat. Er wird einen einwöchigen Besuch beim ESO (European Southern Observatory) machen und sich mit Wissenschaftlern austauschen können. Ebenfalls wird er dort die einmalige Gelegenheit haben, sich mit Einrichtungen, Experimenten und hochmodernen Instrumenten von Weltrang vertraut zu machen. 

Die Schweizer Delegation, bestehend aus drei Jugendlichen (Julian Seeholzer, Gabriele Dutli und Grégory Gachoud), hatte sich am Nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend forscht (SJf) für den EUCYS 2023 qualifiziert. Sie alle haben die höchste Auszeichnung am schweizerischen Jungforschenden-Wettkampf gewonnen.

Der von der Europäischen Kommission initiierte EUCYS brachte vom 13. bis am 16. September 2023 junge Menschen aus 36 Nationen zusammen, deren Forschungsarbeiten ebenfalls bereits an nationalen Wettbewerben in ihren Ländern ausgezeichnet worden waren. Insgesamt wurden 85 Projekte in neun wissenschaftlichen Kategorien präsentiert. 

sjf.ch