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Technische Rundschau

SLS 3D-Druck auf der Überholspur

Das SAE Racing Team der Hochschule München konzipiert und fertigt im Rahmen der Formula-Student-Rennserie jedes Jahr ein eigenes Rennauto von Grund auf neu und nimmt damit an Events in ganz Europa teil. Der hohe Anspruch an die einzelangefertigten Bauteile und die Materialeigenschaften machen den 3D-Druck unverzichtbar für die Entwicklung im Rennsport.

Jedes Jahr nehmen rund 100 Teams an der grössten Formula-Student-Veranstaltung auf dem Hockenheimring in Deutschland teil. Das interdisziplinäre Team von Munichmotorsport setzt sich aus etwa 40 Studierenden verschiedener Fakultäten und Fachrichtungen der Hochschule München zusammen. Von Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau, bis hin zu BWL, Design und Marketing, bündelt das Team seine Kompetenzen, um alle Disziplinen der Formula-Student-Rennserie zu erfüllen. In einem der grössten Ingenieurwettbewerbe der Welt treten die rund 100 Teams nicht nur auf der Rennstrecke gegeneinander an, sondern müssen ihr Können auch in den statischen Disziplinen wie Geschäftsplanung und Kostenkalkulation unter Beweis stellen.

Fast alle benötigten Teile für das Innenleben des vollelektrischen Rennautos sind Einzelanfertigungen, die über einen kurzen Zeitraum hergestellt werden müssen. «3D-Druck bietet für uns die beste Prototypen-Plattform zur Fertigung unserer im Auto verbauten Gehäuse und Halterungen», erklärt Niklas Rösler, Prototypen-Techniker bei Munichmotorsport. Der Ingenieurstudent war in diesem Jahr für das Hochspannungssystem des Fahrzeugs verantwortlich. Viele der benötigten Komponenten sind aufgrund ihrer komplexen Geometrie meist nicht oder nur sehr kostenintensiv über herkömmliche Fertigungstechnologien zu realisieren. «Der SLS-3D-Druck ist für uns die am besten geeignete Prototyping-Technologie. Wir können sie in fast jeder Situation rund um das Auto einsetzen», so Rösler.

Stabil und sicher mit PA12

SLS 3D-Druck erfüllt die Anforderung für nahezu alle Anwendungsfälle im Auto. Röslers Aufgabe war sicherzustellen, dass die Akkuzellen gut gelagert sind und auch die Kühlung des Systems gewährleistet ist. Dazu entwickelte er ein Gehäuse, das darauf mit PA12 auf der Sintratec S3 gedruckt wurde. Diese Komponente stabilisiert die einzelnen Akkuzellen im Heck des Fahrzeugs und sorgt für einen festen Halt bei schnellen Lastwechseln und dreidimensionaler Krafteinwirkung. Für den Einsatz im Elektroboliden spielt vor allem auch die elektrische Durchschlagsfestigkeit eine wichtige und sicherheitsrelevante Rolle. Zur Kühlung des ganzen Systems sind Abstandshalter, ebenfalls aus PA12, zur Regulierung des Luftstroms im Einsatz. «Das PA12-Material von Sintratec deckt die meisten Einsatzbereiche im Rennauto ab. Es bietet für unsere Zwecke die besten mechanischen Eigenschaften, sowie eine hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit», führt Rösler aus.

Stetiges Verbesserungspotential

Das Rennwochenende des Formula Student Hauptevents war für Niklas Rösler und sein Team sichtlich anstrengend, aber dennoch erfolgreich. Nach anfänglichen, technischen Problemen erzielte das Team einen guten Lauf beim Autocross und konnte auch in den statischen Disziplinen reichlich Punkte einfahren. In der Gesamtwertung konnte sich das Team schliesslich Platz 20 von 71 teilnehmenden Teams in der Elektroklasse sichern. «Wir sind sehr stolz auf die Performance, das Design des Autos und vor allem auf das, was wir im vergangenen Jahr als Team geleistet und erreicht haben», resümiert Rösler. Er und sein Team werden nächstes Jahr sicher wieder auf den 3D-Druck setzen.

sintratec.com