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Technische Rundschau

Swissmem: Lage könnte kritisch werden

Swissmem: Lage könnte kritisch werden
Auftragseingang der MEM-Industrie (Basis: 1.Quartal 2001 = 100).
Graphik: Swissmem

An der heutigen Jahrespressekonferenz gab Swissmem bekannt, dass die Lage für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) weiterhin angespannt ist. Sollte sich die Corona-Epidemie weiter ausbreiten, könnte sogar von einer kritischen Situation gesprochen werden.

Laut Swissmem blickt die MEM-Industrie auf ein schwieriges Jahr 2019 zurück: Gegenüber 2018 reduzierten sich die Auftragseingänge um 10,6 Prozent, die Umsätze um 4,5 Prozent und Exporte um 2,1 Prozent. «Gesamthaft war 2019 ein schwieriges Jahr für die Schweizer MEM-Industrie», sagt Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem. «Die weltweiten Handelskonflikte haben die Konjunktur in den wichtigsten Absatzmärkten gedämpft. In Europa sorgte der Strukturwandel in der Automobilindustrie zusätzlich für Verunsicherung, was sich deutlich auf die Schweizer Automobilzuliefer- und die Werkzeugmaschinen-Industrie auswirkte.» Zudem ist im Vergleich zu 2018 der Schweizer Franken gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr erneut deutlich stärker geworden, wodurch sich die Ertragslage der MEM-Firmen wieder verschlechtert haben dürfte.

Neben dem starken Franken belastet der Ausbruch der Corona-Epidemie die Konjunktur zusätzlich. «Falls die Beeinträchtigungen durch die Corona-Epidemie und das gegenwärtige Ausmass der Überbewertung des Frankens anhalten, wird die Lage für die MEM-Industrie kritisch», befürchtet Stefan Brupbacher.

Wenig erfreulich ist auch der Ausblick auf den Arbeitsmarkt. Laut Swissmem ist zwar die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie 2019 in den ersten neun Monaten von 320.500 auf 326.900 angestiegen, hat aber im vierten Quartal 2019 wieder auf 324.600 abgenommen. Aufgrund der aktuell schwierigen Lage dürfte sich dieser Abwärtstrend in naher Zukunft fortsetzten, zumal Kurzarbeit und Restrukturierungen jüngst zugenommen haben.