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Produkte

Einfach und schnell zu lukrativen Aufträgen

Digitalisierung trägt dazu bei, flexibler und wirtschaftlicher zu arbeiten. In der Produktion ist Industrie 4.0 bereits etabliert, im Kontakt zwischen Auftraggebern und Lohnfertigern fehlen allerdings bisher entsprechende Funktionen für die Datenkommunikation. Christian Dillier und Andreas Ott haben deshalb den digitalen B2B-Marktplatz indu4.0 gegründet. Sie erläutern die Vorteile speziell für Zulieferer und Dienstleister.

Warum haben Sie sich entschlossen, den digitalen Marktplatz indu4.0 ins Leben zu rufen?
Christian Dillier:
In vielen Bereichen der Industrie hat die die Digitalisierung unter dem Stichwort Industrie 4.0 bereits grossartige Fortschritte gemacht. Den meisten Dienstleistern fällt es jedoch schwer, die passenden Kunden und lohnenswerte Aufträge für Ihren Bereich zu finden. Ebenso ist die präzise Darstellung Ihrer Stärken auf eine übersichtliche Art und Weise für viele herausfordernd. Genau hier zeigt die Plattform indu4.0 unschlagbare Vorteile. Uns ist es gelungen, die komplexen Bereiche der Industrie in einem ausgeklügelten Filtersystem zu erfassen. So kann jeder Dienstleister vom passenden Einkäufer gefunden werden. Jeder kennt die Schwierigkeiten sowie den Aufwand an Kosten und Zeit, passende Kunden zu finden. Mit der Plattform indu4.0 gehen wir ganz neue Wege. 

Warum wird indu4.0 für die Beschaffung unverzichtbar?
Andreas Ott:
Wir kommen selber aus der Industrie und haben mit vielen Einkäufern gesprochen. Im Einkauf herrscht permanent zeitlicher Notstand. Neue geeignete Lieferanten zu suchen bedeutet in den meisten Fällen viel Aufwand. Zu unserem Erstaunen haben die meisten Einkäufer angegeben, aus Mangel an Alternativen mit Google zu arbeiten. Damit erhalten sie zwar viele Treffer, aber die eigentliche Arbeit beginnt erst danach. Homepage für Homepage müssen die Informationen mühsam gesucht werden. Jeder Lieferant stellt seine Kompetenzen unterschiedlich dar, die Qualitäten der Seiten sind sehr verschieden, vielfach erfordert es einen Anruf oder eine E-Mail, um genaue, aussagekräftige Informationen zu erhalten. Mit Hilfe der Filter in unserer Plattform kann ein Einkäufer dagegen sehr schnell und zielgerichtet nach seinen Kriterien suchen und die Lieferanten eingrenzen. Er bekommt eine übersichtliche, einheitliche Ansicht der Kompetenzen. 

Allerdings gibt es solche Plattformen für die Industrie bereits. Wie grenzen Sie sich von den Wettbewerbern ab, welchen zusätzlichen Nutzen können Sie bieten? 
Dillier:
Tatsächlich gibt es – neben klassischen Plattformen wie Messen oder Fachmagazinen – bereits digitale Möglichkeiten. Aber es fehlt aus unserer Sicht die wichtigste Möglichkeit, massgeschneidert nach individuellem Bedarf zu filtern. Entweder fehlt es gänzlich an Filtermöglichkeiten oder die Filter sind schlicht nicht sinnvoll.  
Die Industrie ist sehr viel komplexer als andere Bereiche und wird deshalb auch von vielen Branchenfremden nicht verstanden. Beispielsweise hat man mit einer Liste «Fräs-Betriebe» eigentlich noch nichts verwertbares in der Hand. Es fehlen wichtige Informationen, zum Beispiel welche Dimensionen und welche Werkstoffe bearbeitet werden, welche Zertifizierungen der Betrieb hat, ob er klimatisiert arbeitet oder ob er auch Prototypen fertigt. Aber dies ist natürlich nur der Grundstein, in den kommenden Monaten kommen viele nützliche Tools dazu.  

Welche Funktionen enthält nun ganz konkret ihre Plattform indu4.0?
Dillier:
Wie schon erwähnt, ist das Herzstück unserer Plattform die Filterlogik. Jedes Fachgebiet hat einen eigenen, individuellen Filter. Zusätzlich haben wir die Begrifflichkeiten standardisiert, damit alle vom gleichen reden und sprichwörtlich Äpfel mit Äpfel verglichen werden. Um die Vorgehensweise und die Vorteile zu verdeutlichen, kann ich ein Beispiel anführen: Ein Einkäufer sucht einen neuen Lieferanten im Bereich Pulverbeschichtungen. Er öffnet unsere Plattform, gibt im Suchfeld den Begriff «Pulverbeschichten» ein, wählt das Unterkapitel «Beschichten» an und gelangt bereits zum entsprechenden Suchfilter. Nun kann er für seinen konkreten Bedarf die in Frage kommenden Firmen filtern. Welche Werkstoffe werden beschichtet, mit welchem Verfahren und welche Bauteil-Dimensionen. Je nach Anforderung kann der Einkäufer nun noch wählen, welches Prüfverfahren sein Lieferant haben muss oder in welcher Branche der Beschichter zwingend Erfahrung haben sollte.

Warum befindet sich Ihr Unternehmen mit der Plattform indu4.0 AG im Crypto Valley in Zug?
Ott:
Die Plattform nutzt nicht nur die aktuellen technologischen Möglichkeiten in Bezug auf Software und Cloud-Technologie, sondern auch die Blockchain-Technologie. Wir haben eine riesige Menge an Ideen, wie wir unsere Plattform noch ausbauen wollen, um unseren Kunden in Zukunft noch viel mehr bieten zu können. Wir wollen zum Beispiel einen sicheren und verschlüsselten Austausch von Daten zwischen Anfrager und Dienstleister anbieten. In der Industrie werden täglich tausende Entwicklungszeichnungen als ungeschützte PDF-Daten versendet. Mit unserer Software, welche auf der Blockchain-Technologie, NFT, basiert, werden diese Zeichnungen verschlüsselt. Der Absender kann nach­weisen, dass diese Zeichnungen von ihm stammen, angekommen sind und geöffnet wurden. Wir stellen uns aber auch vor, dass es mit dieser Technologie möglich sein wird, einen 3D-Rundgang bei einem Lieferanten in der Produktion zu machen oder gewisse Produkte in einem digitalen Ausstellungsraum anzusehen. Wer, wenn nicht die Industrie, ist in der Lage, Bauteile als 3D-Modelle virtuell zu zeigen? 

Auf welchem Entwicklungsstand befindet sich Ihre Plattform zur Zeit? 
Ott:
Wir haben am 1. Januar 2023 mit dem Onboarding von Dienstleistern und Lieferanten begonnen. In dieser ersten Phase geht es jetzt darum, dass wir möglichst viele spannende Unternehmen auf unserer Plattform präsentieren können. Diese sollen ihre Kompetenzen und ihre Qualifikationen darstellen. Wir sind erstaunt, wie viele Unternehmen sich bereits eingetragen haben, obwohl wir mit der geplanten Marketingkampagne noch gar nicht gestartet sind. Ab April wollen wir dann mit der Bekanntmachung der Plattform bei den Beschaffern starten. 

Mit welchen Kosten müssen Unternehmen rechnen, die sich auf der Plattform zeigen möchten? 
Dillier:
Der Grundeintrag ist kostenlos. Dabei können bis zu zwei Dienstleistungen eingetragen werden. Unternehmen mit drei oder mehr Dienstleistungen können dann ein Abo für monatlich ab 39 Franken lösen. Sie erhalten dafür aber auch Zugang zu diversen Dienstleistungen und unserem Support. Die Suche ist auf unserem Marktplatz für Einkäufer, Projektleiter und andere Interessenten kostenlos.

Welche weiteren Features planen Sie?
Dillier:
Es ist einiges in Planung. Wir haben noch sehr viel vor und unsere Liste mit Ideen, die wir umsetzen wollen, ist lang. Natürlich kommen schon bald weitreichende Features, wie eine geografische Anzeige meiner gefundenen potenziellen Lieferanten auf einer Karte oder die Möglichkeit, dass ich als Einkäufer meine Favoriten speichern kann. Unternehmen mit einem Abo erhalten statistische Auswertungen und Vergleiche, welche ihnen helfen, sich noch fitter für die Zukunft zu machen. 

Welchen Einfluss hat die Plattform indu4.0 auf den klassischen Aussendienst?
Dillier:
Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zum klassischen Aussendienst. Wir sehen im Gegenteil eine Chance, dass sich der Verkauf unserer Kunden künftig noch viel gezielter auf echte potenzielle Kunden fokussieren kann. Auch im Innendienst, der meistens überlastet ist, sollten unsere Filter helfen. Die Qualität bei Anfragen steigt, weil die Filter ja nur Unternehmen anzeigen, welche die gewünschten Dienstleistungen anbieten.

Welche Ziele verfolgen Sie mit indu4.0?
Ott: 
Unsere Vision ist, dass unsere Plattform in einigen Jahren zum führenden digitale B2B-Marktplatz in Europa wird. Wenn jemand einen Zulieferbetrieb oder ein Produkt für die Industrie sucht, öffnet er automatisch und ohne zu überlegen unsere Industrie-Plattform. 

indu4.0 AG
Dammstrasse 16, 6300 Zug
info@indu40.com, www.indu40.com